Frau aus Überherrn freut sich über ehrlichen Finder

Überherrn. Ein hektischer Samstagmorgen, auf der Liste gab es einiges abzuarbeiten, darunter auch: Einkäufe erledigen. Für eine Überherrnerin war das eigentlich Routine, doch an diesem Morgen erlebte sie einen ethischen Wert, der in der heutigen Zeit nicht unbedingt mehr üblich ist: Ehrlichkeit

Überherrn. Ein hektischer Samstagmorgen, auf der Liste gab es einiges abzuarbeiten, darunter auch: Einkäufe erledigen. Für eine Überherrnerin war das eigentlich Routine, doch an diesem Morgen erlebte sie einen ethischen Wert, der in der heutigen Zeit nicht unbedingt mehr üblich ist: Ehrlichkeit. Davon gerührt, meldet sich die 71-Jährige in der Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung, meint: "Das, was mir passiert ist, sollte unbedingt in die Zeitung!""Ich bin oft sehr hektisch unterwegs", erzählt die Überherrnerin. So auch am vergangenen Samstag. Sie erledigte ihre Einkäufe, hatte die Hände voll beladen, als sie zum Auto ging. Um die Tür öffnen zu können, legte die 71-Jährige ihre Geldbörse auf das Autodach, verstaute ihre Lebensmittel, stieg ein und fuhr los. Und es kam, wie es kommen musste. Der Geldbeutel fiel vom Dach. Sie war bereits eine Weile unterwegs, als ihr wieder einfiel, was sie auf ihrem Autodach hat liegen lassen. Die Überherrnerin kehrte um, doch von ihrer Geldbörse fehlte jede Spur. "Da war alles drin, viel Bargeld, meine Kreditkarten und der Ausweis", sagt sie. Es wäre dem Finder ein Leichtes gewesen, die Börse einzustecken und auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. "Doch als ich zu Hause ankam, wurde ich angenehm überrascht", schildert sie. Ihr Ehemann kam ihr entgegen, meinte, ein fremder Mann habe eben an der Tür geklingelt und ihre wertvolle Börse abgegeben. Am Straßenrand mitten in Überherrn habe er sie gefunden. Die Freude war natürlich groß, die 71-Jährige wollte es sich nicht nehmen lassen, dem ehrlichen Finder persönlich zu danken. Sie traf auf eine ausländische Familie, ein Mann, der mit seiner Frau und drei kleinen Kindern in "eher ärmlichen Verhältnissen lebte". Der Familienvater sei sehr bescheiden gewesen, meinte verlegen: "Das war doch selbstverständlich." Selbstverständlich? Das findet die Überherrnerin in der heutigen Zeit nicht. Sie will allerdings anonym bleiben, möchte sich nicht in den Mittelpunkt rücken. Und um die Familie zu schützen, möchte sie zugleich auch nicht die Person namentlich nennen, die so aufrichtig gehandelt hatte. hth

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