Florian Berrar hat stets einen Plan

Überherrn · Überlegt und doch kreativ – so geht Florian Berrar seine Kunstwerke an. Der 20-Jährige aus Überherrn zeigt noch bis zum 30. April eine bunte Auswahl seiner Werke in der Rathausgalerie in Wallerfangen.

 Der 20-jährige Florian Berrar mit seinem neusten Werk: Tukan. Foto: Carolin Merkel

Der 20-jährige Florian Berrar mit seinem neusten Werk: Tukan. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Seine Leidenschaft mit der Berufsausbildung zu verbinden, das ist dem erst 20 Jahre alten Florian Berrar aus Überherrn gelungen. Künstlerisch ist er sowohl bei seinem Studium der Architektur als auch bei seinem Hobby, dem Graffitisprühen, unterwegs. Mal arbeitet er akribisch genau in seinen Zeichnungen, mal kann er seiner Fantasie auf großen Flächen freien Lauf lassen.

Bereits als Kind, erinnert sich der Student, hat er seiner Mutter versprochen, mal ein Haus für sie zu bauen. "Natürlich habe ich auch sehr viele Lego-Häuser gebaut, doch den Wunsch, einmal Architekt zu werden, hatte ich recht früh, in der zehnten Klasse stand mein Entschluss", erzählt er.

Sprühen als Leidenschaft

So begann Florian Berrar nach dem Abitur am Saarlouiser Max-Planck-Gymnasium 2013 sein Studium in Kaiserslautern, ist inzwischen im vierten Semester "und noch genauso begeistert wie am Anfang", betont er. Etwa im zehnten Schuljahr entdeckte Florian Berrar eine weitere Leidenschaft. Er griff zu den ersten Sprühdosen und versuchte sich mit einem Schriftzug in seinem Zimmer an der Wand.

Von Anfang an überließ er nichts dem Zufall, hat vor dem Griff zur Spraydose einen genauen Plan im Kopf und auf dem Papier. "Meine Freunde haben das gesehen, und ich durfte mich auch in deren Zimmern verewigen", erzählt er.

Vor zwei Jahren schließlich griff der Student erstmals zu einer Leinwand. Neben der Technik des Sprühens rückten Pinsel und Spachtel in den Vordergrund seines künstlerischen Schaffens. So entstanden seine ersten transportablen Werke, mit denen er immer auch eine Botschaft transportieren möchte. Wie etwa bei dem Abendmahl, das derzeit in der Rathausgalerie in Wallerfangen zu sehen ist. Anstelle der Jünger hat Berrar bedrohte Tiere mit anklagenden Blicken und sich auflösenden Konturen an der Tafel versammelt. "Gerade das Tiersterben ist eines der Themen, das ich den Menschen mehr in die Köpfe rufen möchte", sagt er. Auch den Krieg hat er thematisiert, auf zwölf Leinwänden in schwarz-weiß gehalten, entdeckt der Betrachter kubistische Elemente.

Viele abstrakte Momente

Wohin die Reise für den erst 20-Jährigen geht, kann die Auswahl der Exponate ebenfalls zeigen. "Die beiden Papageien zeigen wohl am besten, wie sich meine Arbeit entwickelt hat. Es gibt immer noch realistische, vor allem aber auch abstrakte Momente in den Bildern, zudem versuche ich, Bewegungen einzufangen", sagt er. Vor allem in den Semesterferien will Florian Berrar weiterhin mit den Sprühfarben unterwegs sein. Dabei reizt ihn sowohl die Leinwand als auch die hoffentlich zahlreichen Wände, für die er einen Auftrag bekommt.

Die Ausstellung mit Werken von Florian Berrar in der Rathausgalerie in Wallerfangen ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses noch bis zum 30. April zu sehen.

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