Enkel aus USA spüren den Großeltern nach

Saarlouis. Alles fing mit einem Hilferuf der Amerikanerin Marie Pearces auf der Suche nach ihren Vorfahren an, den Ernst Hörner aus Überherrn im Internet aufschnappte. Er half mit seinen Kenntnissen in der Ahnenforschung, Kontakte über den "Großen Teich" herzustellen. Pearces Großeltern, der Bergmann Joseph Deichler (geboren 1852 in Lisdorf) und seine Frau Margaret geb

Saarlouis. Alles fing mit einem Hilferuf der Amerikanerin Marie Pearces auf der Suche nach ihren Vorfahren an, den Ernst Hörner aus Überherrn im Internet aufschnappte. Er half mit seinen Kenntnissen in der Ahnenforschung, Kontakte über den "Großen Teich" herzustellen. Pearces Großeltern, der Bergmann Joseph Deichler (geboren 1852 in Lisdorf) und seine Frau Margaret geb. Spingler (geboren 1859 in Petite Rosselle) lebten damals nach ihrer Heirat in Saint-Charles-Haut, einem Ortsteil von Kleinrosseln. 1892 wanderten die Deichlers mit fünf Kindern über Antwerpen in die USA aus. Dort kam Pearces Vater Adolph Deichler noch im selben Jahr zur Welt. Er heiratete später eine Amerikanerin. Marie Deichler wurde 1923 in Pennsylvania geboren und hatte insgesamt fünf Geschwister. Alle wurden in englischer Sprache erzogen und sprechen kein Wort Deutsch. 1942 heiratete sie den Richter James Edward Pearce. Marie Pearce wusste von ihren Großeltern nur, dass diese aus Deutschland beziehungsweise dem Elsass stammen sollten.

Um herauszufinden, woher ihre Vorfahren genau kamen, startete sie eine Suchmeldung im Internet. "Weiß jemand, wo Saint-Charles-Haut liegt", hieß es da in englischer Sprache, und "Weiß irgendjemand etwas über einen Joseph Deichler?"

Ernst Hörner aus Überherrn, Mitglied der "Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis" fing diesen Hilferuf eher zufällig auf, entwickelte aber sofort großes Interesse, den Pearces aus Amerika zu helfen. Der Hobby-Ahnenforscher machte sich an die Arbeit und wurde schnell fündig. Nach einigen Tagen intensiver Recherche unter Zuhilfenahme örtlich bekannter Buchautoren, unter anderem der Familienbücher im Kreis Saarlouis, konnte er der Amerikanerin mit deutschen Vorfahren einen fast lückenlosen Stammbaum sowohl ihres Großvaters als auch ihrer Großmutter übermitteln.

Jetzt kamen die Amerikaner eigens aus Los Angeles ins Saarland, um sich zusammen mit ihrem deutschen Freund auf die Spuren ihrer Ahnen zu begeben. Gemeinschaftlich machte man sich von Saarlouis aus auf, um im Saarland und im benachbarten Lothringen die Region systematisch genealogisch zu durchforsten. Vor allem das Saarlouiser Kreisarchiv wurde zu einem Lieblingsort der weit gereisten Gäste, gab es dort doch auf viele Fragen die gesuchten Antworten.

Nach acht erlebnisreichen und geschichtsträchtigen Tagen reisten Marie und James Pearce, die zusammen mit Tochter Joanyn und deren Ehemann Kevin ins Saarland gekommen waren, wieder zurück in ihre amerikanische Heimat.

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