Ein Dorf braucht Mitmacher

Saarlouis. "Bürger und Gruppen gestalten markante Punkte in ihren Orten unter ökologischen Gesichtspunkten", hieß das Motto des diesjährigen Kreisumweltpreises. Seit 1985 schreibt der Landkreis Saarlouis den Wettbewerb aus, "eine tolle Sache", wie Kreisbeigeordnete Esther Woll am Donnerstagabend während der Preisverleihung anmerkte

 Ausgezeichnet: Diese Bürger gestalteten den Verkehrskreisel in der Differter Straße neu. Foto: hth

Ausgezeichnet: Diese Bürger gestalteten den Verkehrskreisel in der Differter Straße neu. Foto: hth

Saarlouis. "Bürger und Gruppen gestalten markante Punkte in ihren Orten unter ökologischen Gesichtspunkten", hieß das Motto des diesjährigen Kreisumweltpreises. Seit 1985 schreibt der Landkreis Saarlouis den Wettbewerb aus, "eine tolle Sache", wie Kreisbeigeordnete Esther Woll am Donnerstagabend während der Preisverleihung anmerkte. Sieben Bewerbungen seien für den Wettbewerb 2010 eingereicht worden, eine Bewerbung wurde zurückgezogen. Gewonnen hat der Ort Friedrichweiler. Dort haben Bürger einen Verkehrskreisel neu gestaltet.

Blick in die Zukunft werfen

Die Würdigung der Preisträger übernahm Otmar Weber, Leiter der Agentur Ländlicher Raum im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft. In einer heiteren Rede ging er auf die Entwicklung in den Dörfern ein. Die Agentur könne man mieten, wenn es darum geht, einen Blick in die Zukunft der Dörfer zu werfen. "Wir müssen aufpassen, dass die Qualität eines Dorfes nicht davonläuft", sagte er und wies auf die demografische Entwicklung hin. Menschen für ihren Ort zu engagieren, um das Dorf attraktiver zu machen, werde immer schwieriger. "Doch wir brauchen Aktive, wir brauchen Macher und Mitmacher", sagte er. Durch einfache Dinge könne man in Dörfern große Effekte erzielen. Beispiele dafür zeigten die Preisträger.

Der Ort Friedrichweiler hat in der Gemeinschaft den Verkehrskreisel in der Differter Straße direkt am Ortseingang neu gestaltet. "Neuanlage der bisherigen Grünfläche mit regional vorhandenen Natursteinen als umgebende Trockenmauer", beschrieb Ortsvorsteher Martin Spies das Projekt. Bei der Bepflanzung habe man auf Dünger, Fungizide und Pestizide verzichtet, habe auf einheimische, standortgerechte Arten zurückgegriffen. "Wir erhoffen uns einen Vorbildcharakter für Privatgärten im Dorf und können vielleicht das Interesse anderer Gemeindeteile wecken". Der erste Platz ist mit 1200 Euro dotiert.

In der Gemeinde Überherrn haben sich in allen Ortsteilen Bürgerwerkstätten gegründet, engagierte Menschen, die sich um die Ortseingangsgestaltungen kümmern. Zielsetzung dabei ist die Steigerung der Attraktivität des Ortes, die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls und die Stärkung der Identität.

Die Bürgerwerkstatt aus Berus hatte mit ihren Projekten als Erstes begonnen. Seit 2008 wurden in 25 Arbeitseinsätzen die Ortseingänge und weitere markante Punkte zum echten Blickfang hergerichtet. Ähnlich engagierte sich die Bürgerwerkstatt in Bisten für ihren Ort. Mit Pflanzbeeten aus Gaustein und typischen Bepflanzungen, Blumenampeln und Beleuchtungen haben zwölf Akteureihren Ort verschönert. Berus und Bisten bekamen für ihr Engagement jeweils 700 Euro aus dem Topf des Kreisumweltpreises. "Wir müssen aufpassen, dass die Qualität eines Dorfes nicht davonläuft."

 Ausgezeichnet: Diese Bürger gestalteten den Verkehrskreisel in der Differter Straße neu. Foto: hth

Ausgezeichnet: Diese Bürger gestalteten den Verkehrskreisel in der Differter Straße neu. Foto: hth

Otmar Weber

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