Freundschaftsfest in Berus Sonne, Wein und Oliven: Fast wie im Süden

Berus · Rund 300 Besucher feierten Freundschaftstreffen der Nationen am Europadenkmal in Berus bei strahlendem Sonnenschein.

 Freunde aus mehreren Nationen feierten am Denkmal der Großen Europäer bei Berus den italienischen Nationalfeiertag.

Freunde aus mehreren Nationen feierten am Denkmal der Großen Europäer bei Berus den italienischen Nationalfeiertag.

Foto: Johannes A. Bodwing

Ein Sonnenwetter, als stünde das Denkmal der großen Europäer nicht bei Berus, sondern im südlichen Europa. Für das dritte Freundschaftstreffen der Nationen passte am Sonntagabend einfach alles. Das brachte etwa 300 Besucher zum weithin sichtbaren Symbol für die europäische Verbundenheit. Anlässlich des italienischen Nationalfeiertages hatten der Deutsch-Italienische Freundeskreis Rehlingen und der Europa-Denkmal-Verein Berus zu dem Fest eingeladen. Unterstützt wurden sie vom italienischen Honorarkonsulat in Saarbrücken und von der Gemeinde Überherrn.

Dieses Treffen gilt auch als ein Bekenntnis zu Europa. Entsprechend waren Besucher der deutsch-französischen Grenzregion gekommen und zahlreiche italienische Mitbürger. Zu den besonderen Gästen gehörten Schirmherrin und Sozialministerin Monika Bachmann sowie die italienische Senatorin Laura Garavini. Europa sei nicht nur etwas Theoretisches, meinte Garavini. Vielmehr werde es durch solche Aktivitäten wie am Sonntag lebendig gehalten. Europa sei jedoch gar nicht mehr so selbstverständlich. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, uns für Europa stark zu machen.“ Monika Bachmann stellte dar, dass aus den ersten italienischen Familien, die vor Jahrzehnten kamen, inzwischen Nachbarn und Freunde geworden sind. Der italienische Honorarkonsul im Saarland, Michael Haan, verwies darauf, dass sein Team in Saarbrücken aus Deutschen und Italienern bestehe.

Neben Abgeordneten des saarländischen Landtages, dem Saarlouiser Landrat und zahlreichen Ortsvorstehern waren die Bürgermeister von Dillingen, Rehlingen-Siersburg und Wallerfangen sowie Bernd Gillo von Überherrn anwesend. „Wir alle müssen an Europa arbeiten“, sagte Gillo. Als Beispiel für die Integration italienischer Einwanderer berichtete er über einen Mann, der seit 1960 mit Familie in der Gemeinde Überherrn lebt. Diesen zeichnete Gillo mit der Ehrennadel der Gemeinde aus.

„Der neue Nationalismus gefährdet uns alle“, sagte Kurt Schoenen, Präsident des Europa-Denkmal-Vereins. „Wenn wir Gründungsmitglieder nicht zusammenhalten“, erinnerte er an die europäischen Bestrebungen Frankreichs, Deutschlands und Italiens, „wird es gefährlich.“ „Zu einer gemeinsamen Familie ohne Grenzen im Kopf“ sei die Region zusammengewachsen, sagte Calogero Gangi, Vorsitzender des Deutsch-Italienischen Freundeskreises. Das „lassen wir uns von keinen Nationalisten wegnehmen“. Den geselligen Teil des Freundschaftstreffens gestalteten mit Liedbeiträgen die Künstler Viviana Milioti, Lorenzo Sposato, Kimberly und Heike Grammbitter. Passend zu der Veranstaltung gab es unter anderen italienische Weine, Schinken, Parmesan und Oliven.

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