Der Seefahrt verbunden

Überherrn. Schiffe der Marine pflegen Patenschaften zu einem Bundesland oder einer Stadt. Und während die großen Fregatten oftmals nach Bundesländern benannt sind, tragen kleinere Boote Namen von Städten und Gemeinden, wie zum Beispiel ein Minenjagdboot des dritten Minensuchgeschwaders, das den Namen "Überherrn" trägt

Überherrn. Schiffe der Marine pflegen Patenschaften zu einem Bundesland oder einer Stadt. Und während die großen Fregatten oftmals nach Bundesländern benannt sind, tragen kleinere Boote Namen von Städten und Gemeinden, wie zum Beispiel ein Minenjagdboot des dritten Minensuchgeschwaders, das den Namen "Überherrn" trägt. Die Geschichte dieser Patenschaft geht bereits auf das Jahr 1967 zurück, da hieß das Boot noch "Herkules", war ein Minensuchboot und gehörte dem fünften Geschwader an. Es war damals Helmut Bulle aus Überherrn, Minister für Öffentliche Arbeiten und Wohnungsbau unter Ministerpräsident Franz-Josef Röder, der gemeinsam mit Überherrner Bürgern eine Patenschaft für ein Boot der Marine in seine Gemeinde holte. "Die Patenschaft soll der Verbundenheit des Binnenlandes zur Seefahrt, insbesondere zur Deutschen Bundesmarine, Ausdruck verleihen", hieß es in der Patenschaftsurkunde, die am 7. Oktober 1967 unterzeichnet wurde. Zwar liegt die Patenschaft offiziell in den Händen der Gemeinde, aber sie mit Leben zu füllen, dazu fühlt sich unter anderem auch die zeitgleich gegründete Marinekameradschaft "Obere Bist" verpflichtet. "Wir pflegen die Kameradschaft mit unserem Patenboot", erklärt Vorsitzender Dieter Leistenschneider. Nach einer Umrüstung vom Minensuchboot zum Minenjagdboot erhielt das Boot 1989 den Namen "Überherrn".Heimathafen des Patenbootes ist der Marinestützpunkt Kiel an der Ostsee. Mitglieder der Marinekameradschaft, der Verwaltung und Überherrner Bürger sind dort immer wieder zu Besuch, Bürgermeister Thomas Burg spricht von Zusammentreffen, die freundschaftlich und herzlich stattfinden. "Das ist Urlaub auf hoher See mit sehr schönen Stunden", schwärmt Burg. Und noch etwas verrät das Gemeindeoberhaupt über die Besonderheit der Patenschaft: Da sind schon so manche Ehen geschlossen worden. "Selbst meine Schwester ist infiziert worden", sagt Burg. Und auch die Tochter des Shantychor-Vorsitzenden Gerhard Getrey hat sich im hohen Norden verliebt. Sie ist mit einem ehemaligen Besatzungsmitglied der "Überherrn" verheiratet. Im Mai fährt eine kleine Abordnung aus Überherrn zum Jubiläum nach Kiel.

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