SERIE VIRTUELLES VERDIENSTKREUZ „Paul Schwarz ist die gute Seele von Felsberg“

Felsberg · Es gibt in jedem Ort Menschen, die hätten einen Orden verdient. Wir haben Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher in unserer Region um Vorschläge gebeten, wem sie einmal öffentlich Dank und Anerkennung aussprechen wollen. Das virtuelle Verdienstkreuz in Felsberg geht an Paul Schwarz.

 Paul Schwarz, hier im Museum in Felsberg, engagiert sich ehrenamtlich in Felsberg.

Paul Schwarz, hier im Museum in Felsberg, engagiert sich ehrenamtlich in Felsberg.

Foto: BeckerBredel

„Paul Schwarz ist die gute Seele von Felsberg. Ich würde ihn als „Staia“ bezeichnet, was auf Hochdeutsch nichts anderes als ein ureingesessener Felsberger ist“, sagt Ortsvorsteher Alois Thilmont lachend. Schwarz sei in Felsberg „das Mädchen für alles“.

„Ich bin froh, hier in Felsberg jemanden wie Paul zu haben. Er hilft, wo er kann und ist bei sämtlichen Projekten im Ort zur Stelle. Ich möchte heute nicht nur von mir Danke sagen. Der ganze Ort bedankt sich bei unserem Freund und Nachbar Paul“, führt der 63-Jährige fort.

Paul Schwarz wurde in Felsberg geboren und fühlt sich dort wohl: „Mit sechzehn Jahren begann ich im Sportverein mit dem Fußball spielen. Nach circa acht Jahren beendete ich mein Hobby, da die Arbeit als Kfz-Mechatroniker sehr viel Zeit in Anspruch nahm“.

Danach folgten viele Jahre ohne das Vereinsleben. „Das passte damals einfach nicht. Ich habe dann selbst eine Familie gegründet und viel gearbeitet. 1975 begann ich bei den Ford-Werken zu arbeiten, wo ich dann für 40 Jahre blieb“, berichtet der Rentner.

Doch nach dem Renteneintritt brauchte Schwarz eine neue Beschäftigung. „Ich ging auf die Suche und stellte mir die Frage, was ich in Zukunft machen kann. Mittlerweile bin ich im Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes aktiv. Wir haben gemeinsam mit Berus eine Feldküche. Da ich so gerne koche, macht mir vor allem diese Arbeit sehr viel Spaß. Ob Erbsensuppe oder das traditionelle Felsberger Musessen.“

Seit zehn Jahren ist der 70-Jährige bereits gerne Mitglied in diesem Verein.

Außerdem ist Schwarz in der früheren Arbeitsgemeinschaft Dorfzentrum, jetzt Bürgerwerkstatt, sehr aktiv. „Ich leite diese Truppe und es macht einfach unglaublich viel Spaß. Wir kümmern uns um so einiges in Felsberg“, sagt der Kfz-Mechatroniker. Ob Ortseingänge oder den Umbau des Dorfzentrums (wir berichteten), Schwarz hilft, wo er kann.

Momentan sei das ehrenamtliche Leben durch die Corona-Pandemie ruhig. „So richtig geht alles erst nach der Pandemie wieder los. Wenn wir uns mit mehreren Leuten treffen können und Feste wieder starten“, führt der Ehrenamtliche fort.

Doch ein neues Projekt ist trotzdem schon geplant. Im Frühjahr wird die Bürgerwerkstatt zwei Säulen setzen und ein Schild dazwischen befestigen. „Auf der Tafel sieht man die Linie 9, die früher durch Felsberg fuhr. Das Ganze wird ein Metalldruck werden. Wir wollen bald mit dem Fundament starten“, sagt der Rentner.

Doch das war noch nicht alles. Schwarz ist zweiter Vorsitzender der Ortsinteressengemeinschaft und Museumsdirektor. „Ich hatte schon viele Führungen durch unser Felsberger Museum. Bei Geburtstagsveranstaltungen, Festen, Kindergartenkinder oder bei anderen Versammlungen“, berichtet der Ehrenamtliche.

In seiner Freizeit reist Schwarz gerne. „Früher hatten meine Frau und ich immer einen Wohnwagen in Losheim stehen. Nachdem dann für alle am Losheimer Stausee die Kündigung kam, haben wir unseren Wohnwagen verkauft. Wenn die Corona-Pandemie vorbei ist, soll es für uns wieder nach Spanien gehen. Wir verreisen gerne an die Costa Brava, ob zu zweit oder mit Bekannten. Zu Hause gehe ich gerne spazieren oder gehe auf den Sportplatz und schaue mir die Fußballspiele an. Im Garten pflanze ich Gemüse und beschäftige mich mit Gartenarbeit“, erzählt Schwarz.

Die Patenkinder von ihm und seiner Frau kommen regelmäßig vorbei. Dann gehen sie gemeinsam einkaufen oder veranstalten gemütliche Grillabende.

Weiter erzählt er: „Am ersten Freitag des Monats treffe ich mich immer mit den Männern aus Felsberg und wir reden über Fußball oder Gott und die Welt. Das findet dann auch im Dorfzentrum statt“, sagt Schwarz.

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