Ein Türchen öffnet sich Und plötzlich ist das Jesuskind verschwunden

Altforweiler · In Altforweiler öffnet sich das Türchen Nummer 24. Barbara Marczinkowsky liest aus ihrem Adventskrimi vor.

 Begeistert und gebannt hören die Kinder in Altforweiler dem Adventskrimi von Hobby-Autorin Barbara Marczinkowsky zu (von links): Emily, Florian, Elias, Lina, Lilly und Zoé.

Begeistert und gebannt hören die Kinder in Altforweiler dem Adventskrimi von Hobby-Autorin Barbara Marczinkowsky zu (von links): Emily, Florian, Elias, Lina, Lilly und Zoé.

Foto: Daniel Bonenberger

Eifersucht, ein mysteriöser Kriminalfall, falsche Verdächtige, kleine Detektive und ein verschwundenes Jesuskind. Der Adventskrimi für Kinder, den Barbara Marczinkowsky aus Altforweiler geschrieben hat, ist sowohl spannend und unterhaltsam als auch kurzweilig und äußerst komisch. Zum Abschluss unserer Adventsserie liest die Hobby-Autorin in Altforweiler ihre Geschichte erstmals ihrem Zielpublikum vor. Die Kinder hängen an ihren Lippen und fordern sogleich eine Zugabe, die Marczinkowsky ihnen nicht verwehrt.

Der Adventskrimi spielt in einer kleinen Gemeinde, sagen wir der Einfachheit halber, im Saarland. Eine Gruppe von Kindern, die kurz vor der Kommunion stehen, üben das Krippenspiel für Heiligabend ein. Darunter ist auch Sigi, ein Großmaul und Angeber, der gerne den Klassenclown spielt und sich gerne als Siegfried, der Siegreiche vorstellt – was ihn für seine Mitschüler etwas eigenartig macht. Da ist dann noch Berrit, ein muskulöses Mädchen, das jedem Furcht einflößt, und Conny, der Berrit hingegen mag – und weil er sie so mag, ihr seine Sammelbildchen zeigt. Das ist allerdings ein Fehler, denn Berrit nimmt sie ihm weg. Und nur mit einer List und Sigis Hilfe bekommt Conny seine Sammlung wieder. Das schmeckt Berrit gar nicht.

An diesem Punkt nimmt die Geschichte Fahrt auf, und die zunächst etwas zappeligen Zuhörer auf der Couch beginnen an den Lippen der Vorleserin zu kleben. Von Unaufmerksamkeit ist in dem Moment keine Rede mehr. Die Ereignisse in der sehr lebhaft und pointiert vorgelesenen Geschichte überschlagen sich in der Folge.

Wider Erwarten laufen die Proben für das Krippenspiel nach Plan, aber als die Figuren aus dem Keller geholt werden sollen, ist das Jesuskind, eine über 100 Jahre alte Figur, spurlos verschwunden. Kirchenmitarbeiterin Frau Krumbiegel ist verzweifelt, ohne das Jesuskind ist ein Krippenspiel nicht vorstellbar. Die Kinder nehmen daraufhin die Ermittlungen auf – und der erste Verdacht fällt auf den Klassenclown Sigi. Schnell wird ein Erpresserbrief gefunden, in dem Lösegeld gefordert wird. Die Kinder hecken einen Plan aus und stellen den Täter bei Dunkelheit im Park, der aber flüchten kann. Und schließlich wird allen klar, es muss Berrit gewesen sein, die wegen der Sammelbildchen noch beleidigt ist.

Und sie war es tatsächlich, wie die Kinder in der Folge aufdecken. Gemeinsam mit ihrem Bruder hatte sie die Figur aus Rache gestohlen, wollten sie aber zurückbringen. Da die Kirche geschlossen war, warfen sie die Figur aber einfach weg.

Mit vielen spaßigen Sprüchen und Charme erzählt Barbara Marczinkowsky, wie die Kinder diesen Kriminalfall aufdecken. Und so viel sei an dieser Stelle noch verraten, das Krippenspiel an Heiligabend war ein voller Erfolg.

Die Kinder sind von der Geschichte so begeistert, dass sie gleich eine weitere hören wollen: „Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wer es denn gewesen sein konnte. Das war wirklich sehr spannend“, sagt Zoé, die die ganze Zeit den großmäuligen Siggi in Verdacht hatte. Auch Florian hat mit diesem Ausgang nicht gerechnet: „Im Nachhinein ist es klar, dass es Berrit sein musste, hätte ich aber auch nicht geglaubt.“ Florian hatte auch Angst, dass der Figur vielleicht was zugestoßen ist und das Krippenspiel platzen würde: „Ich finde es gut, dass der Figur nichts passiert ist, immerhin ist sie ja 100 Jahre alt.“

Emily findet vor allem klasse, dass auch eine Namensverwandte in der Geschichte mitspielt, auch wenn die Schreibweise eine andere ist: „Ich hoffe, dass du noch mehr Geschichten schreibst und uns nächstes Jahr wieder eine vorliest“, bittet sie die Autorin. Nicht nur den Kindern, auch den anwesenden Eltern gefällt die Geschichte sehr gut. „Das ist auch interessant für Erwachsene, der Fall war ja spannend bis zum Schluss“, findet Yvonne Böttger. Auch Gastgeberin Monika Schug ist begeistert von der Lesung und hofft, das im kommenden Jahr wiederholen zu können: „Es ist eine tolle Einstimmung auf die Weihnachtszeit und sehr spannend für die Kinder – ich werde Frau Marczinkowsky wieder zur Lesung einladen, damit auch meine Enkel die Geschichte mal hören dürfen.“

  Heute öffnen wir in Altforweiler das letzte Adventstürchen  Foto: Bonenberger

Heute öffnen wir in Altforweiler das letzte Adventstürchen Foto: Bonenberger

Foto: Daniel Bonenberger

Gut möglich, dass es im kommenden Jahr eine Fortsetzung geben wird, lässt die Schriftstellerin hoffen: „Ich habe die Geschichte an einem Mittag heruntergeschrieben, wenn ich wieder eine gute Idee habe, dann mache ich das auch – versprochen“, gibt sie den zufriedenen Zuhörern mit auf den Weg.

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