Blasmusik „Das Interesse der Bevölkerung war überaus groß“

Wadgassen · Drei Jahre hat der Musikpädagoge Björn Jakobs einen internationalen wissenschaftlichen Kongress für Blasmusik samt Konzerten in Wadgassen organisiert. Hat sich gelohnt, sagt er.

 Björn Jakobs hat den Kongress für Blasmusik organisiert.

Björn Jakobs hat den Kongress für Blasmusik organisiert.

Foto: Benno Leinen/Photographer:Benno Leinen

Herr Jakobs, zufrieden mit der Tagung und den Begleitkonzerten?

Björn Jakobs Absolut, die Rückmeldungen der Gästen aus aller Welt waren durchweg positiv. Ebenso gut verliefen die mit Spitzenensembles bestückten Konzerte: über 2500 Besucher zeigen, dass das Interesse der Bevölkerung an dieser Veranstaltung überaus groß war.

Wie hat sich Wadgassen als Tagungsort bewährt?

Jakobs Wadgassen ist keine Weltstadt, aber es bewährten sich die kurzen Wege, die man woanders eben nicht hat. Wir waren in wenigen Minuten im Parkbad, im Zeitungsmuseum oder auch mit dem Bus im Dillinger Lokschuppen. Dieser Mehrwert wurde gerade von den amerikanischen Gästen bewundert.

72 Vorträge, viel Stoff: Hat sich das aus Ihrer Sicht gelohnt?

Jakobs Aufgrund der Tatsache, dass die Vorträge parallel verliefen, konnte man nicht alles live verfolgen. Aber es wird einen Konferenzband zu kaufen geben, der alle Erkenntnisse bündeln wird. Und ja, auch unsere Region kann davon profitieren. Es war erstaunlich, welche Möglichkeiten andere Länder im Bereich der Medien entdeckt haben, beispielsweise bei dem Einsatz des Tablets im Musikunterricht.

Kamen auch Zuhörer? Die Vorträge waren ja erstmals öffentlich.

Jakobs Auch hier waren wir erstaunt. Das Angebot wurde wahrgenommen, auch wenn die Vorträge überwiegend auf Englisch und mit Fachbegriffen gehalten wurden. Durch die Visualisierung und die Tonbeispiele konnte man aber dem roten Faden stets gut folgen.

Was bringt der Kongress dem Saarland und seiner Blasmusik-Szene?

Jakobs Der internationalen Blasmusikszene, die zu Gast im Saarland war, hat es zumindest gezeigt, dass unsere Region das Potential hat, eine solche Großveranstaltung stemmen zu können. In zahlreichen Gesprächen konnte ich die Wertschätzung gegenüber unserer Blasmusiktradition erkennen, die sich nicht vor anderen in der Welt zu verstecken braucht. Langfristig erhoffe ich mir die Erkenntnis, dass Blasmusik ein Teil seriöser Musikwissenschaft ist, mit der es sich zu beschäftigen lohnt.

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