Auf dem Weg der BegegnungDer Charme des Ortes Bürger und ihre Gemeinde: SZ lädt zum Ortsgespräch

Berus. "Die Oranna führt unsere Ortschaften zusammen. Das ist ein Symbol für die Gesamtgemeinde. Es kommen auch viele Menschen aus Lothringen und der ganzen Umgebung", sagt Thomas Burg (43), Bürgermeister der Gemeinde Überherrn. "Es kommen alle aus ganz persönlichen Gründen, jeder hat seinen eigenen Hintergrund

 Bürgermeister Thomas Burg vor dem Europadenkmal. Foto: Alt

Bürgermeister Thomas Burg vor dem Europadenkmal. Foto: Alt

Berus. "Die Oranna führt unsere Ortschaften zusammen. Das ist ein Symbol für die Gesamtgemeinde. Es kommen auch viele Menschen aus Lothringen und der ganzen Umgebung", sagt Thomas Burg (43), Bürgermeister der Gemeinde Überherrn. "Es kommen alle aus ganz persönlichen Gründen, jeder hat seinen eigenen Hintergrund." Die Orannakapelle sei, obwohl stark frequentiert, "ein Ort der Stille, ein besonderer Ort; aber das geht vielleicht schon zu weit, sagen wir: ein menschlicher Ort". Es ist einer der Lieblingsplätze Burgs.

Die anderen liegen auf dem alten Grenzweg, den Überherrn und Berviller auf der anderen Seite der Grenze, vor ein paar Jahren hergerichtet haben. Vielleicht sollte der ganze Weg als sein Lieblingsplatz angesehen werden, meint Thomas Burg. Er ist geneigt, ihn als Symbol zu deuten: für die sehr alten Beziehungen zwischen den Menschen beiderseits der nationalen Grenzen, für die gemeinsame Hügellandschaft, in der die Menschen seit Generationen leben und arbeiten, für ein sich einigendes Europa und für die gute grenzüberschreitende Nachbarschaft.

Selbstverständlich hat das Europadenkmal in Berus eine herausragende Stellung. Es symbolisiert für Thomas Burg Geschichte, aber auch Zukunft. Auch dieser Aspekt begegnet während der Wanderung des Öfteren. Dass jetzt Windräder auf französischer Seite errichtet wurden, stört Burg nicht. "Die Energieversorgung ist ein Zukunftsthema. Wir arbeiten ja auch an einem Energiekonzept für die Gemeinde." Allerdings wäre Burg froh, wenn der Weg, der durch den Bau der Windräder in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder in seinen alten Zustand käme. Schließlich sei das ein sehr schöner Wanderweg, der auch von Läufern und Radfahrern genutzt werde.

"Das ist ein Weg der Begegnung", findet Burg und verweist darauf, dass die Wanderer Deutsch und Französisch reden und man immer wieder Gelegenheit zu Gesprächen hat. "Man trifft sich hier an einer Grenze, die uns nicht trennt, sondern verbindet. Sie steht für eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame Zukunft." Andere schätzen es, in der schönen Landschaft allein zu gehen. Burg ist sich sicher, dass mancher dort unterwegs sei, um sich beim Gehen über das ein oder andere klar zu werden - um in sich zu gehen. Das mache er selber mitunter auch so.

Schließlich führt dieser Weg durch ein Naturschutzgebiet. Und der alte Kalksteinbruch und die Menschen, die dort arbeiteten, werden auch gewürdigt. Burg ist stolz auf die gelungenen Informationstafeln. Und an der Bank, die fünf Minuten vom Europadenkmal in Richtung Frankreich steht, sagt Burg schlicht und durchaus ergreifend: "Ist das nicht schön!" Überherrn. Heimat: Das ist ein Wort, das in den meisten Menschen Emotionen weckt. Doch wo ist Heimat? Zuerst wohl auf jeden Fall dort, wo man lebt, wo man seine Kinder aufzieht, seinem Beruf nachgeht, Freud' und Leid erlebt. Heimat ist der Ort mit seinen Menschen, seinen Häusern, den Vereinen und seiner Landschaft.

Die Menschen im Saarland, so sagt man, sind besonders heimatverbunden. Dem will die Saarbrücker Zeitung mit einer besonderen Aktion nachgehen. "Ich lebe gern in Überherrn" heißt es ab heute in Ihrer SZ.

In den kommenden zwei Wochen werden Journalisten und Fotografen der Frage nachgehen, warum die Menschen gern in Überherrn leben. Was macht den Charme des Ortes aus? Welche Menschen leben hier, und warum ist Ihnen ihr Ort wichtig? Intensiv wird die SZ die Vereine in Altforweiler, Berus, Bisten, Felsberg, Überherrn und Wohnstadt in den Fokus nehmen. Ganz besonders umfangreich werden aber die Überherrner selbst zu Wort kommen. Denn schließlich ist es ihr Ort, ihre Heimat.

"Ich lebe gern in Überherrn" soll so ein positiver Spiegel des Lebens in der Gemeinde und ihren Dörfern werden. Und dabei wird es die Saarbrücker Zeitung nicht belassen. Kontinuierlich wird die Redaktion weiter nach der Seele unserer Heimat suchen - in allen Orten des Saarlandes. red Altforweiler/Überherrn. Die Gemeinde Überherrn hat Bewohnern und Gästen einiges zu bieten, wie die SZ-Aktion "Ich lebe gern in Überherrn" ab Montag, 15. März, zwei Wochen lang zeigen wird. Ein reges Vereinsleben, touristische Attraktivitäten und hohe Lebensqualität zeichnen die Ortsteile aus. In der Grenzlandgemeinde wird die deutsch-französische Freundschaft gepflegt: Es gibt Partnerschaften mit L'Hôpital, Ailly sur Noye und Le Havre. Und mit Camaiore in Italien. Die sechs Ortsteile (Altforweiler, Berus, Bisten, Felsberg, Überherrn und Wohnstadt) haben alle ihren besonderen Reiz.

Sind die Bürger mit der Entwicklung ihrer Gemeinde zufrieden? Haben sie Ideen, was in den einzelnen Ortsteilen besser werden könnte? Darüber wollen SZ-Regionalleiter West Mathias Winters und Redakteurin Esther Maas beim Ortsgespräch mit den Bürgern diskutieren. red

Das Ortsgespräch findet am Dienstag, 16. März, ab 19 Uhr im Gasthaus Reichshof, Felsberger Straße 5, in Altforweiler statt.

 Niklas Basenach: "Ich lebe gerne in Überherrn, weil es dort viele sportliche Aktivitäten gibt." Foto: Heike Theobald

Niklas Basenach: "Ich lebe gerne in Überherrn, weil es dort viele sportliche Aktivitäten gibt." Foto: Heike Theobald

 Thomas Burg verbindet mit der Orannakapelle persönliche Empfindungen. Foto: Gerhard Alt

Thomas Burg verbindet mit der Orannakapelle persönliche Empfindungen. Foto: Gerhard Alt

 Niklas Basenach: "Ich lebe gerne in Überherrn, weil es dort viele sportliche Aktivitäten gibt." Foto: Heike Theobald

Niklas Basenach: "Ich lebe gerne in Überherrn, weil es dort viele sportliche Aktivitäten gibt." Foto: Heike Theobald

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