Als es hier noch Mark und dort Franc gab

Felsberg · Eher durch Zufall kam es vor 50 Jahren zur Freundschaft zwischen Felsberg und Le Havre. Über katholische Jugendgruppen in Deutschland und Frankreich entwickelten sich über eine Entfernung von rund 560 Kilometern rege Kontakte.

 Eine lebendige deutsch-französische Partnerschaft entstand zwischen Felsberg und Le Havre trotz einer Entfernung von zirka 560 Kilometern. Bis heute besuchen sich Freunde aus beiden Ländern gegenseitig.Fotos: Archiv Arbeitsgemeinschaft Le Havre-Felsberg

Eine lebendige deutsch-französische Partnerschaft entstand zwischen Felsberg und Le Havre trotz einer Entfernung von zirka 560 Kilometern. Bis heute besuchen sich Freunde aus beiden Ländern gegenseitig.Fotos: Archiv Arbeitsgemeinschaft Le Havre-Felsberg

 Der treibende Motor der Partnerschaft Le Havre-Felsberg, Abbé Vauchelle (Vierter von rechts), im Jahr 1973, mit (von rechts) Hans Georg Reuter, Elfriede Klein, dem französischen Konsul in Saarlouis Henry Villeroy de Galhau sowie Landrat Horst Riotte.

Der treibende Motor der Partnerschaft Le Havre-Felsberg, Abbé Vauchelle (Vierter von rechts), im Jahr 1973, mit (von rechts) Hans Georg Reuter, Elfriede Klein, dem französischen Konsul in Saarlouis Henry Villeroy de Galhau sowie Landrat Horst Riotte.

 Eine Felsberger Gruppe im Jahr 1968 vor der Kirche St. Joseph beim Besuch in Le Havre.

Eine Felsberger Gruppe im Jahr 1968 vor der Kirche St. Joseph beim Besuch in Le Havre.

 Und eine französische Gruppe 1967 an der Felsberger Schule.

Und eine französische Gruppe 1967 an der Felsberger Schule.

An ein großes Ereignis vor 50 Jahren erinnert sich Ludwina Ertelt noch sehr gut: "Ein Zeltlager in Frankreich war für uns ein Highlight gewesen". Mit 15 Jahren war die Felsbergerin dabei, als sich die Freundschaft zwischen den Pfarreien in Le Havre und der Katholischen Jugend in Felsberg entwickelte. Später folgten gegenseitige Besuche auf privater Basis und Busfahrten zu den fernen Freunden.

Am Anfang dieser nun 50-jährigen Freundschaft stand der Zufall: 1964 suchte von Felsberg aus Edgar Neumann, Leiter der Katholischen Jugend im Ort, Kontakt zu französischen Jugendgruppen . Gleiches beabsichtigte Abbé Vauchelle für die Pfarrei Ste Marie von Le Havre aus. Ohne voneinander zu wissen wandten sich beide an Pax Christi in Saarlouis. Über diese Organisation kam dann die Verbindung zu Stande. Noch im gleichen Jahr kam der Abbé zweimal mit je 50 Mädchen nach Felsberg ; und der Grundstein für die deutsch-französische Freundschaft war gelegt.

Lange Zeit war Abbé Vauchelle mit seiner Association Amitié Franco-Allemand treibender Motor der Partnerschaft. Als Vauchelle im Januar 1976 starb, nahm auch eine neunköpfige Abordnung aus Felsberg an der Beerdigung in Le Havre teil. Nach dem Tod von Abbé Vauchelle wurden in Felsberg die Aktivitäten neu organisiert. Am 15. März 1976 gründete man im Gemeindehaus die Arbeitsgemeinschaft Le Havre-Felsberg. Auf die Situation der Anfangsjahre verweist Elfriede Klein, Gründungsmitglied und lange Zeit Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft: Denn erst 1963 hatten Adenauer und De Gaulle den Elyseevertrag beschlossen. Und gleich fuhren Jugendliche aus Felsberg zu Gastfamilien nach Le Havre. "Man musste den Pass dabei haben", erinnert sich Ertelt, "und Mark in Francs umtauschen. Heute gibt es Euro und keine Grenze mehr, das ist alles viel einfacher geworden". Sie und ihre Mann pflegen seit 40 Jahren eine intensive Freundschaft mit einem französischen Ehepaar. "Wir besuchen uns fast jährlich."

Die 50-jährige Partnerschaft Felsberg-Le Havre wird am Freitag, 15. August, gefeiert. Nachmittags kommen die Freunde aus Frankreich an. Für Samstag sind Ausflüge geplant, am Abend findet der offizielle Festakt im Pfarrheim mit geladenen Gästen statt. Einem Gottesdienst in St. Nikolaus am Sonntag um 9.30 Uhr folgt der Ausklang im Pfarrheim. Zur 50-Jahr-Feier in Le Havre fährt dann wiederum am 4. Oktober eine Felsberger Abordnung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort