Adventsserie „Den Nikolaus gibt es nicht, dafür aber das Christkind“

Im SZ-Adventskalender blicken wir jeden Tag hinter eine Tür: heute bei der Grundschule St. Oranna in Berus.

 Hannes (6) und Jasmin (8) können das Weihnachtsfest kaum noch erwarten. Beide glauben, dass das Christkind ihre Wünsche erfüllen wird.  Foto: Daniel Bonenberger

Hannes (6) und Jasmin (8) können das Weihnachtsfest kaum noch erwarten. Beide glauben, dass das Christkind ihre Wünsche erfüllen wird. Foto: Daniel Bonenberger

Foto: Daniel Bonenberger

„Hey Santa, what’s up?“ steht auf dem Weihnachtspullover des sechsjährigen Hannes, als die Saarbrücker Zeitung im Rahmen der Adventsserie die Grundschule St. Oranna in Berus besucht. „Hey Weihnachtsmann, was geht ab?“ Und auch ansonsten herrscht schon überall eine vorweihnachtliche Atmosphäre.

Lachende Kinder, ein bunt geschmückter Baum und ein riesiger Adventskranz, der an einem Stahlgerüst von der Decke baumelt, stechen als Erstes ins Auge: „Wir haben die Adventszeit bereits mit unserem Basar am 30. November eingeläutet, aber auch die Wochen davor wurde bereits gebastelt, gebacken und gesungen“, berichtet Marita Grasmück. Der Adventsbasar, den die Schule jedes Jahr veranstaltet, ist bei Eltern und Kindern gleichermaßen beliebt, verrät die Schulleiterin.

Da die Schule bereits 2002 als „Singende Schule“ vom Kultusministerium ausgezeichnet wurde, steht das gemeinsame Musizieren zur Adventszeit regelmäßig auf dem Plan: „Die Kinder lieben es und sind immer mit Feuereifer dabei, bei uns singt wirklich jedes Kind mit. Im letzten Jahr haben wir sogar eine Weihnachts-CD mit allen Klassikern aufgenommen – das war toll“, erinnert sich Grasmück. Neben dem Singen wurden beim Adventsbasar auch Tänze und Gedichte vorgetragen – und von den Kindern gebastelter Weihnachtsschmuck verkauft. Windspiele, Weihnachtskränze, selbst gebackene Pralinen, Nikolausstiefel und Weihnachtskarten wurden so unter die Leute gebracht. „Sehr beliebt sind auch immer die Weihnachts-Meisenknödel, die wir extra für die Vögel basteln. Die Tiere sollen am Fest ja auch nicht zu kurz kommen.“

Auch dem Besuch des alten Mannes mit dem weißen Bart, der wie jedes Jahr mit Geschenken zur Schule kommt, fiebern die Grundschüler bereits mit Spannung entgegen: „Einmal hat ein Lehrer den Nikolaus gespielt – und da meinte ein Mädchen nur, der Weihnachtsmann hätte die gleichen Schuhe an wie Herr Staub“, erinnert sich Grasmück und lacht.

Viele der Kinder glauben nach wie vor an den Nikolaus und das Christkind – ein Glaube, den ihnen die Lehrer auch gerne lassen. Grasmück selbst liebt die Weihnachtszeit sehr, vor allem seitdem ihr Enkelsohn das Licht der Welt erblickt hat: „Eine Feier mit kleinen Kindern ist einfach noch mal viel schöner.“ Der zweieinhalbjährige Enkelsohn singt sogar bereits im Kinderchor mit. Dass es mit dem Fest endlich losgeht, wünscht sich auch der sechsjährige Hannes. Bloß auf den Nikolaustag könnte er allerdings verzichten: „Ich will große Geschenke, die bringt das Christkind – der Nikolaus bringt leider nur kleine“, berichtet Hannes leicht enttäuscht. Er wünscht sich vor allem Lego zu Weihnachten, den Wunschzettel, den er geschrieben hat, muss er wahrscheinlich aber noch mal neu machen – er ist ihm schon verloren gegangen.

An den Nikolaus glaubt die achtjährige Jasmin hingegen seit vergangenem Jahr nicht mehr, ihre Mutter meinte, sie ist zu alt dafür: „Traurig war ich eigentlich nicht darüber, ich weiß seit letztem Jahr nämlich ganz sicher, dass es das Christkind gibt“, sagt sie stolz. Auf dem Weg von der Christmette nach Hause hat sie mit ihrem Vater nämlich einen sehr hell leuchtenden Stern am Himmel entdeckt – und ist sich sicher: Das kann nur das Christkind gewesen sein. Daniel Bonenberger

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