ADAC verspricht im Zweifelsfall größtes Entgegenkommen

Überherrn · Eine Fälschung bei der Mitgliederwerbung für den ADAC? Was eine SZ-Leserreporterin annimmt, hält der Geschäftsführer des ADAC Saarland für undenkbar. Der Club könne sich unseriöses Vorgehen überhaupt nicht leisten.

Eine Rechnung vom ADAC habe sie bekommen, ohne dass es die Unterschrift unter einen Vertrag oder Aufnahmeantrag gegeben hat, sagt eine Leserreporterin aus Überherrn der SZ. Sie mutmaßt, dass ein Werber, der in einer Disko junge Leute angesprochen hatte, die Unterschrift ihrer Tochter gefälscht habe. Weil sie außerdem auf eine Kündigung per Fax die Auskunft bekommen habe, es sei nichts angekommen, beschwert sie sich bitter über den Automobilclub.

"Schade, dass die Frau sich nicht gleich bei uns, bei der zuständigen Geschäftsstelle gemeldet hat. Das hätten wir schnell aus der Welt geschafft", sagt Michael Gindorf, Geschäftsführer des ADAC Saarland. Er bestätigt, dass es Werbeaktionen etwa in Diskotheken gibt. Dabei sei aber "nichts Unseriöses". Den Fahranfängern bietet der Club eine einjährige Gratis-Mitgliedschaft. Drei Monate, bevor die abläuft, bekommt das Neumitglied einen Brief, ob daraus eine - kostenpflichtige - Mitgliedschaft werden soll.

"Wir können uns als Club mit 18 Millionen Mitgliedern gar nicht leisten, unseriöse Praktiken bei unseren Werbern zu dulden", sagt Gindorf. Sicher, es komme schon mal vor, dass sich Eltern ärgern, wenn ihre Kinder ADAC-Mitglieder werden. Das ist nämlich auch für Volljährige nicht erforderlich, um die Leistungen des Clubs nutzen können, sofern sie ein Auto fahren, das auf Mutter oder Vater zugelassen ist, die Mitglieder sind.

Im Zweifelsfall reagiere der ADAC kulant, verspricht der Landesgeschäftsführer. Im genannten Fall wurde die Tochter direkt aus der Mitgliedschaft entlassen. Dass ein Werber für eine Provision zusätzlich seinen Job riskiere, hält Gindorf für "höchst unwahrscheinlich". Die Leute seinen "im Allgemeinen sehr zuverlässig". Natürlich werde er diesem Vorgang nachgehen, aber man dürfe den Mitarbeitern der Werbeagenturen nichts unterstellen.

Durch den Brief ein Quartal vor Ablauf der kostenfreien Schnuppermitgliedschaft sieht Gindorf die Werbung ordentlich geregelt. "Und noch mal: Wenn etwas schief läuft, sollten sich die Leute direkt an ihren Landesverband wenden. Ich denke, ich kann auch für die Kollegen behaupten, dass sich da immer schnelle Lösungen finden lassen", sagt der saarländische ADAC-Geschäftsführer.



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