900 Geschenke heißt 900 Mal Freude

Überherrn · Seit fünf Jahren beteiligt sich die Gemeinde Überherrn an der Aktion Weihnachten im Schuhkarton. So wurden auch diesmal viele Geschenke verpackt, die jetzt an Bedürftige in der Region verschenkt werden.

 Im Foyer des Rathauses in Überherrn wurden die vielen Geschenke gesammelt. Nun werden sie verteilt. Foto: Carolin Merkel

Im Foyer des Rathauses in Überherrn wurden die vielen Geschenke gesammelt. Nun werden sie verteilt. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Ich fühle mich ein bisschen wie der himmlische Bote der Caritas ", sagt Ingeborg Paproth-Leinen, als es an das Einladen der mehr als 900 Weihnachtsgeschenke in den großen Lieferwagen geht. Die kleinen und großen Päckchen lagen am Montagnachmittag dicht gestapelt im Foyer des Überherrner Rathauses bereit. Mit buntem Weihnachtspapier und großen Schleifen - da ist sich die Mitarbeiterin des Caritasverbands Saar-Hochwald sicher - werden die bei den Beschenkten für ganz viel Freude an den Festtagen sorgen. "Aber, das hat uns die Erfahrung gezeigt, auch die Spender, die sich alle sehr viel Mühe bei der Auswahl der Geschenke, aber auch beim Einpacken machen, haben so ein Stück Vorfreude auf Weihnachten erlebt", sagt Ingeborg Paproth-Leinen.

Seit zehn Jahren gibt es die Aktion, seit fünf Jahren, erklärt Erika Weber von der Verwaltung in Überherrn , ist die Gemeinde mit im Boot. "Ich hatte schon viel von der Aktion Weihnachten im Schuhkarton gehört, wollte in Überherrn auch etwas derartiges bewegen", erzählt sie. Bei ihren Recherchen ist sie auf die Aktion der Caritas gestoßen, die sich sowohl für Kinder als auch für ältere Menschen einsetzt. Gerade die Senioren , erzählt Paproth-Leinen, lebten oftmals in versteckter Armut. "Viele freuen sich sehr über ein Päckchen Tee, eine Kerze, einen wärmenden Schal oder eine Fleecedecke oder noch einmal über ihr geliebtes Parfüm, das sie sich nicht mehr leisten können", sagt sie.

All das ermöglichen die Spender, die, wie Erika Weber sagt, in jedem Jahr eifriger bei der Sache sind. So hat etwa der Verein Beruser Buben durch den Bockbierverkauf am Weihnachtsmarkt allein 50 Pakete packen können. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Menschen, wenn sie hören, dass ihre Spenden hier in den Gemeinden ankommen, viel lieber etwas geben", sagt Peter Görgen vom Verein. Das kann Bürgermeister Bernd Gillo , der sich für das Engagement seiner Mitarbeiterin, das weit in ihre Freizeit reicht, bedankte, nur unterstreichen: "Es ist ganz wichtig, dass wir unseren Menschen hier vor Ort zeigen, dass auch sie nicht vergessen werden."

In diesem Jahr wurden der Caritas im Landkreis Saarlouis 860 bedürftige Kinder und 310 ältere Menschen gemeldet. Die können ihre Geschenke entweder selbst abholen oder werden von unseren Sozialdiensten in den kommenden Tagen beschenkt. "Wobei, gerade die älteren Menschen sich auch hier schämen und nicht wollen, dass andere von ihrer Armut erfahren", sagt Ingeborg Paproth-Leinen. Doch von der Aktion, da ist sie überzeugt, muss in der Öffentlichkeit gesprochen werden. "Gutes tun und gut darüber reden", lautet ihr Motto.

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