Tausche Blut gegen Käseweck: Debatte um Aufwandsentschädigung

Saarbrücken. Sollte man für die Blutspende Geld erhalten oder nicht? Von staatlich-kommunalen und unabhängigen Blutspendediensten sowie Pharma-Unternehmen gibt es eine Aufwandsentschädigung für den Spender; das DRK macht meist kleine Geschenke und bieten Nahrhaftes."Blut ist ein Organ, dafür sollte man kein Geld nehmen", findet Patric Hofmann vom DRK-Ortsverein Schwalbach-Bous

Saarbrücken. Sollte man für die Blutspende Geld erhalten oder nicht? Von staatlich-kommunalen und unabhängigen Blutspendediensten sowie Pharma-Unternehmen gibt es eine Aufwandsentschädigung für den Spender; das DRK macht meist kleine Geschenke und bieten Nahrhaftes."Blut ist ein Organ, dafür sollte man kein Geld nehmen", findet Patric Hofmann vom DRK-Ortsverein Schwalbach-Bous. Die Gefahr, dass der Spender beim Ausfüllen des Anamnesebogens nicht ganz ehrlich ist, um zur Spende zugelassen zu werden, sei größer, wenn ein finanzieller Bonus winkt. Vielen Menschen fehlt jedoch die Motivation zur kostenlosen Blutspende. "Ohne die Konserven derjenigen, die wegen des Geldes spenden, wäre der vorherrschende Mangel noch größer", merkt DRK-Sprecher Christoph Ernwein an, "man sollte diese Leute daher nicht verurteilen." Die Aufwandsentschädigung von 25 bis 27 Euro ist also nötig, damit keine Operationen verschoben werden müssen.Dr. Alexander Patek, Ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale Saar-Pfalz im Klinikum Saarbrücken, verteidigt die Vergütung: "Wir zahlen Spendern eine Aufwandsentschädigung, wie es das Transfusionsgesetz erlaubt", sagt Patek. "Das ist keine Belohnung. Aber einige kommen aus Merzig oder Lebach nach Saarbrücken, so dass eine Entschädigung angebracht ist." Laut Patek besteht kein Risiko, dass jemand wegen des Geldes unwahre Angaben macht. Auch für Irmtraut Müller-Hippchen, Sprecherin der Klinik auf dem Winterberg, ist die Aufwandsentschädigung einfach zu rechtfertigen: "Das DRK kommt zu den Spendern - zu uns müssen die Spender kommen." kj

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