Streit um geplante Ansiedlung In Friedrichweiler wehrt man sich jetzt mit einem Verein gegen die SVolt-Pläne

Friedrichweiler · Der Abstand von SVolt in Richtung Friedrichsweiler sei viel zu gering, klagen die Mitglieder der BIF.

 Auf einem ihrer Plakate macht die Bürgerinitiative Friedrichweiler klar, dass sie nicht viel von der geplanten Ansiedlung von SVolt hält.

Auf einem ihrer Plakate macht die Bürgerinitiative Friedrichweiler klar, dass sie nicht viel von der geplanten Ansiedlung von SVolt hält.

Foto: Ruppenthal

Die Bürgerinitiative Friedrichweiler (BIF) hat in der vergangenen Woche einen eingetragenen Verein gegründet. „Es dauert jetzt noch einige Wochen, bis die Eintragung ins Vereinsregister erfolgt ist, dann können wir beispielsweise mit der Mitgliederwerbung loslegen“, sagt Peter Lorson, Initiator und erster Vorsitzender der BIF. Derzeit arbeitet ein 13-köpfiger Vorstand gemeinsam mit rund 30 Aktiven.

Die BIF wendet sich vor allem gegen den ihrer Ansicht nach viel zu geringen Abstand der geplanten Ansiedlung von SVolt in Richtung Friedrichsweiler. Bei einer ersten Umfrage in Friedrichweiler hatte die BIF rund 250 Unterstützerfamilien gefunden. Lediglich zwei Friedrichweiler Familien hatten sich für eine Ansiedlung des Unternehmens in der derzeit geplanten Form ausgesprochen.

Man möchte sich nicht in die Reihen der ewig Meckernden positionieren, sagt Lorson. „Aber leider gibt es bei dem Projekt derzeit viel zu meckern.“ Man sei auch nicht völlig gegen den Bau des Unternehmens, aber: „Wir möchten Gleichbehandlung und Gerechtigkeit für alle.“

Beispielsweise stört sich die BIF an der Aussage von Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger: „Hier oder gar nicht“. Mit diesem „Totschlagargument“, das immer wieder wiederholt werde, werde der Druck auf Kommunen und Anwohner erhöht. Beispielsweise sei es ihm derzeit aus Wadgassen politisch viel zu ruhig.

Lorson zieht den Vergleich zur neu erschlossenen Fläche am Lisdorfer Berg, die angeblich zu klein für eine Ansiedlung von SVolt sei. „Der Lisdorfer Berg 2 wurde ursprünglich mit 90 Hektar geplant und man hat sich nun auf 50 Hektar geeinigt. Das Linslerfeld dagegen wurde mit 54 Hektar geplant und ist nun 86 Hektar groß geworden“, argumentiert der BIF-Vorsitzende. „Würden wir auch nur die Hälfte des Abstandes bekommen, wie er am Lisdorfer Berg in der Planung ist, dann wäre das Linslerfeld genauso groß wie die neue Fläche am Lisdorfer Berg.“

Auch das zeitliche Argument will Lorson nicht gelten lassen: „Am Lisdorfer Berg liegt bereits die komplette Infrastruktur, während auf dem Linslerfeld noch ganze Straßen verlegt werden müssen.“ Außerdem sei es nicht zu vertreten, in Zeiten, in denen sehr auf die Ökobilanz und die Umwelt geachtet werden müsse, zusätzliche Flächen durch ein zweites Industriegebiet zu versiegeln.

Derzeit stößt sich die BIF ebenfalls an einer Aussage aus dem Büro Rehlinger, wenn das mit SVolt nicht klappe, setze man einfach ein anderes Gewerbe dorthin. Es sei eine Frechheit, ein Vorranggebiet Landschaft in ein Industriegebiet umzumünzen und dieses dann praktisch zur freien Verfügung zu stellen. Wobei Lorson betont: „Wir sind nicht generell gegen ein Gewerbegebiet. Kleinere Gewerbebetriebe sind eine
Sache, eine Gigafactory hat dagegen ganz andere Dimensionen.“

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