Für Menschen ungefährlich Gefahr für Hunde: Staupe-Virus im Saarland nachgewiesen

Saarlouis/Lebach · Das Staupe-Virus ist für Hunde gefährlich. Infizierte Füchse wurden bereits in mehreren Orten im Saarland gefunden. Kreisjägermeister Jürgen Schmitt rät Hundehaltern dringend zur Vorsicht.

Staupe-Virus im Saarland nachgewiesen: So können Sie Ihren Hund schützen
Foto: Ackermann Dieter

Im Kreis Saarlouis geht das Staupe-Virus um. Das bestätigte Kreisjägermeister Jürgen Schmitt bei der Sitzung des Kreistags am Donnerstag auf Nachfrage. Demnach seien Infektionen bei drei toten Füchsen in Lebach nachgewiesen worden. Erste Verdachtsfälle gebe es aber auch schon aus Namborn und Weiskirchen.

Schmitt zeigte sich bei der Sitzung äußerst besorgt über die Entdeckung. „Das wird sich hundertprozentig landesweit ausbreiten. Das lässt sich nicht aufhalten“, erklärt er später gegenüber der SZ. Zwar sei die Zahl der Funde noch gering, doch er gehe von einer „relativ hohen Dunkelziffer“ aus, da sich infizierte Tiere in freier Wildbahn normalerweise zum Sterben in ein Versteck zurückziehen.

Der erste verendete Fuchs sei in Lebach schon vor zehn Tagen gefunden worden. Auch bei den folgenden Fällen seien die Jäger zunächst von einer Vergiftung ausgegangen. Das konnte jedoch, genau wie Tollwut, schnell ausgeschlossen werden. „Auf mein Drängen hin wurde dann auf Staupe untersucht“, schildert Schmitt. Dafür musste ein Kadaver zum Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz geschickt werden. Das Ergebnis sei eindeutig: „Sowohl im Gehirn, als auch in der Lunge wurden die Viren festgestellt.“

Für Menschen ist Staupe ungefährlich, zumindest die vorliegende Virus-Form könne laut Schmitt auch keine Katzen befallen. Neben Füchsen, Mardern und Dachsen können sich aber auch Hunde per Tröpfcheninfektion anstecken. „In der Regel geht das mit Durchfall und Ausfluss aus der Nase einher. Wenn Hunde daran schnuppern, infizieren sie sich.“  Für diese könne eine Infektion tödlich verlaufen. Die Anzeichen seien leicht zu erkennen: „Das Tier wird sich im Verhalten sofort ändern“, erklärt Schmitt. Betroffene Hunde werden apathisch, zittern, leiden unter Krampfanfällen. Ist der Hund erst infiziert, können lediglich die Symptome behandelt werden. „Es hilft letztendlich nur die Impfung.“

Schmitt rät daher allen Hundehaltern dringend, ihre Vierbeiner zu schützen. Auch geimpfte Hunde können das Virus allerdings auf Artgenossen übertragen, deshalb sollen Besitzer ihre Tiere derzeit abseits von Wegen auf jeden Fall an der kurzen Leine führen. „Die Leute müssen da jetzt vernünftig sein“, betont Schmitt. „Jeder sollte achtsam sein und kein unnötiges Risiko eingehen.“

Er bittet zudem, dass Bürger, die tote Füchse finden, den zuständigen Jagdwächter benachrichtigen. Alternativ könne der Fund auch bei der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) in Saarwellingen unter Tel. (0 68 38) 86 47 88 0 gemeldet werden.

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