Saarlouis. In geheimer Abstimmung hat der Stadtrat mehrheitlich (bei 18 und 19 Gegenstimmen) Herbert Fontaine, CDU, und Patrizia Zimmer (Hotelier, 48, FDP) zu ehrenamtlichen Beigeordneten gewählt. CDU-Fraktionschef Tim Flasche begründete, die Beigeordneten seien notwendig, um "der Stadt ein Gesicht zu geben." Sie verträten die hauptamtliche Stadtspitze bei Verhinderung und würden "mit Sicherheit keine eigenen Aufgabengebiete übernehmen." Theoretisch wäre es möglich, dass ehrenamtliche Beigeordnete Geschäftsbereiche bekommen, die aus den Dezernaten der hauptamtlichen Stadtspitze ausgegliedert würden. "Genau so wird's kommen", prophezeite Altomaro Locurcio (FWG). Er nannte die Beigeordneten als "erste Rate der Jamaika-Koalition mit 1500 Euro Entschädigung monatlich."SPD-Fraktionschef Peter Schmolenzky erinnerte daran, dass die Fortsetzung der Großen Koalition daran gescheitert sei, dass die CDU Herbert Fontaine dem Baudezernenten Manfred Heyer (SPD) "als Aufpasser zur Seite stellen wollte." Dies sei "abstoßend". Auch er sah voraus, dass Jamaika von OB Henz verlangen könnte, den Beigeordneten einen Geschäftsbereich zuzuweisen, und ihm, sollte er sich weigern, die angekündigte konstruktive Zusammenarbeit zu kündigen. Neue Beigeordnete lehnten sowohl die Linke (Fraktionschef Berthold Zimmermann: "Wir bleiben dabei.") als auch der fraktionslose Dirk Scholl ab. we