Hat was von einem Schwank auf der Bühne Darf man das ablehnen?

Saarlouis · Der Platz vor dem Theater ist eigentlich keiner, aber für eine Adresse „Theaterplatz 1“ würde es reichen. Was nicht jedem gefällt.

 Das umgebaute Theater am Ring in Saarlouis: Jetzt geht es um die kleine Vorfläche rechts vom Eingang.

Das umgebaute Theater am Ring in Saarlouis: Jetzt geht es um die kleine Vorfläche rechts vom Eingang.

Foto: seeber

Es hat einen angemessenen Hauch von Schwank, was sich jüngst im Ausschuss für Stadtplanung in Saarlouis zum Theater am Ring darbot. Eigentlich ging es um einen Vorschlag der Stadtverwaltung, wie die schmale Fläche vor dem Theater gestaltet werden soll. CDU und Grüne, so viel vorweg, lehnten den Vorschlag ab. Am Rande kam die Absicht von Schwarz-Grün zur Sprache, die Fläche in Theaterplatz umzubenennen, um dem Theater die Adresse Theaterplatz 1 zu geben. Aus Gründen der Außenwirkung. Die Sozialdemokraten zogen nicht so recht, aber ein schlagendes Gegenargument hatten sie auch nicht. Da kam ihnen die Stadtverwaltung in Person von OB Peter Demmer zu Hilfe: Man würde diesen Platz (der in Wahrheit keiner ist) lieber Roland-Henz-Platz nennen. Eine Begründung brauchte das nicht, jeder im Saal wusste, wie sehr dem früheren OB Henz (SPD) das Theater am Herzen lag. Nun also hätte die Ratsmehrheit aus CDU und Grünen die Benennung dieses kleinen Platzes nach Roland Henz ablehnen müssen, was öffentlich nicht gut gekommen wäre. CDU-Fraktionschef Raphael Schäfer bestand weiter auf dem Theaterplatz („Es gibt nur zwei Vollbühnen im Saarland, eine in Saarbrücken und eine in Saarlouis“). Und was die Benennung nach Roland Henz betreffe, befand er, sei es nicht guter Brauch, das erst „nach einem gewissen zeitlichen Abstand“ zur Lebenszeit zu tun? Und dann fände sich sicher „dafür eine andere Lösung“.

Entschieden wurde nichts. Denn der eigentliche Tagesordnungpunkt wurde vertagt. Da geht es um die Frage, ob Hainbuchen und Einfassungen aus Cortenstahl angemessen sind (Stadtverwaltung) oder ob der Platz nicht schon mit Blick auf Klimaschutz und Schutz vor den Folgen des Klimawandels mit anderen Bäumen und mit Wasser gestaltet werden sollte (CDU und Grüne).

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