Jahresrückblick Kreis Saarlouis 2017 bot den Leserinnen und Lesern viele Erinnerungsstücke

Geschichten und Bilder des Jahres erreichen tausende Menschen auch im Internet.

 SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz labte sich bei seinem Besuch in Saarlouis im Februar an Schwaggis Currywurst-Bude am Großen Markt; links Roland Henz, der im Herbst gestorben ist.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz labte sich bei seinem Besuch in Saarlouis im Februar an Schwaggis Currywurst-Bude am Großen Markt; links Roland Henz, der im Herbst gestorben ist.

Foto: BeckerBredel

Wie erreichen Medien ihre Leserinnen und Leser oder auch Nutzer? Es ist kein Entweder-oder sondern ein Sowohl-als-auch: Was auf dem bedruckten Papier steht, wird von der Saarbrücker Zeitung auch im Internet, also online veröffentlicht. Ein Weg, auf dem Menschen zu diesen Inhalten finden, führt über Facebook. Wie viele Leute dort Geschichten wahrnehmen, ist interessant zu beobachten.

Mit 112 129 erreichten Personen ist der einsame Spitzenreiter 2017 von Saarlouiser Rundschau und Dillinger Zeitung der Bericht über die neunjährige Lena aus Schmelz. Es ging um die Typisierungsaktion, bei der für sie ein Stammzellenspender gesucht wurde.

Wer hätte gedacht, dass Ende Dezember noch bundespolitische Fragen und Farben offen wären? Anfang des Jahres, vor Landtags- und Bundestagswahl war das anders. Das Interesse an Bundeskanzlerin und Herausforderer war entsprechend groß. Zwei menschelnde Geschichten von den beiden schafften es in der Liste auf Platz 2 und 5: Angela Merkels Spontanbesuch im Lothringer Hof mit 94 227 und Martin Schulz’ Currywurst am Großen Markt mit 45 502 erreichten Facebookern.

Für uns sind nicht schlechte Nachrichten die guten Nachrichten. Doch Schließen oder Beenden sind doch häufig viel beachtete Themen. So steht das Aus der Eissporthalle in Dillingen auf Platz 3 (80 586), gefolgt vom Ende des Experiments von Globus, der Abholstelle in Ensdorf für im Internet bestellte Waren (57 273).

Unglücke, Todesfälle, Feuer – an Ereignissen, bei denen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste im Einsatz sind, herrscht großes Interesse. Auch in diesem Jahr sind traurigerweise Verkehrs- und Brandopfer zu beklagen gewesen.

Nicht tragisch, aber offensichtlich äußerst interessant im Netz, sind ebenso andere Episoden aus den Polizeiberichten. Ein Graffiti-Schmierfink, der nicht weniger als 36 Häuser und Geschäfte in Saarlouis besprüht hat, wird von 25 521 Nutzern registriert (Patz 9). Mit 36 635 landet der 18-jährige Freier, der meint, sich über eine Prostituierte beschweren zu können, weil er etwas schnell war, noch zwei Plätze davor.

 Als Bundeskanzlerin Angela Merkel im Januar zum Wahlkampf nach Saarlouis kam, hatte sie etwas Zeit zur Einkehr im Lothringer Hof – die Chance auf Fotos mit der Regierungschefin inklusive.

Als Bundeskanzlerin Angela Merkel im Januar zum Wahlkampf nach Saarlouis kam, hatte sie etwas Zeit zur Einkehr im Lothringer Hof – die Chance auf Fotos mit der Regierungschefin inklusive.

Foto: Bernhard Käfer
Begeistert waren die Gäste des ersten Konzerts in der Sendehalle Berus im Frühjahr. Viele hoffen, dass noch viele Veranstaltungen an diesem großartigen Ort folgen werden.

Begeistert waren die Gäste des ersten Konzerts in der Sendehalle Berus im Frühjahr. Viele hoffen, dass noch viele Veranstaltungen an diesem großartigen Ort folgen werden.

Foto: Johannes Bodwing
Bundesweit beachtete Schlagzeilen machte der Kindergarten in Nalbach. Der droht einzustürzen, weil darunter Luftschutzstollen verlaufen, und musste geschlossen werden. Jetzt klagt die Gemeinde gegen den Bund.

Bundesweit beachtete Schlagzeilen machte der Kindergarten in Nalbach. Der droht einzustürzen, weil darunter Luftschutzstollen verlaufen, und musste geschlossen werden. Jetzt klagt die Gemeinde gegen den Bund.

Foto: Dieter Lorig
 Eine wunderbare Welle der Hilfsbereitschaft schwappte durch den Landkreis. Bei vielen Benefizveranstaltungen wurde Geld gesammelt, um Luca Biwer zu helfen, der beim Mountainbiken schwer verunglückt war.

Eine wunderbare Welle der Hilfsbereitschaft schwappte durch den Landkreis. Bei vielen Benefizveranstaltungen wurde Geld gesammelt, um Luca Biwer zu helfen, der beim Mountainbiken schwer verunglückt war.

Foto: Johannes A. Bodwing
 „Kloster zu verkaufen“ hieß es im September sogar bei einer Immobilien-Auktion in Köln. Erworben hat es für etwas über eine Millionen Euro die Victor’s Unternehmensgruppe. Die will hier ein Schulungszentrum errichten.

„Kloster zu verkaufen“ hieß es im September sogar bei einer Immobilien-Auktion in Köln. Erworben hat es für etwas über eine Millionen Euro die Victor’s Unternehmensgruppe. Die will hier ein Schulungszentrum errichten.

Foto: SZ
Es dürfte das Aus der Eissporthalle in Dillingen gewesen sein, als sie im Januar geschlossen wurde. Der Eigentümer sperrte ab, nachdem Mängel in der Dachkonstruktion aufgetreten waren. Dass diese die Statik der 1977 gebauten Halle nicht beeinträchtigen, müsste belegt werden, ehe an eine erneute Öffnung der Sportstätte zu denken wäre. Das ist bislang nicht geschehen.

Es dürfte das Aus der Eissporthalle in Dillingen gewesen sein, als sie im Januar geschlossen wurde. Der Eigentümer sperrte ab, nachdem Mängel in der Dachkonstruktion aufgetreten waren. Dass diese die Statik der 1977 gebauten Halle nicht beeinträchtigen, müsste belegt werden, ehe an eine erneute Öffnung der Sportstätte zu denken wäre. Das ist bislang nicht geschehen.

Foto: Bodwing/Johannes Bordwing
Saarlouis trauert um Roland Henz. Der Oberbürgermeister der Stadt starb am 1. November, sechs Wochen, bevor er sein Amt an Nachfolger Peter Demmer hätte übergeben dürfen. Henz wäre im Dezember 68 Jahre alt geworden. 2005 war er zum Stadt­oberhaupt gewählt und 2012 mit zwei Drittel der Stimmen im Amt bestätigt worden.

Saarlouis trauert um Roland Henz. Der Oberbürgermeister der Stadt starb am 1. November, sechs Wochen, bevor er sein Amt an Nachfolger Peter Demmer hätte übergeben dürfen. Henz wäre im Dezember 68 Jahre alt geworden. 2005 war er zum Stadt­oberhaupt gewählt und 2012 mit zwei Drittel der Stimmen im Amt bestätigt worden.

Foto: Molitor, Petra
 Ein Ära ist zu Ende: Am 20. Dezember um 20 Uhr ist das Kraftwerk Ensdorf vom Stromnetz gegangen. Das erste Kraftwerk am Standort Ensdorf war 1961 mit zwei Blöcken vom Stromversorger VSE gebaut worden, ein dritter Block folgte 1972. 100 Beschäftigte zählte das Kraftwerk zuletzt. In Zukunft sollen sich auf dem Gelände Gewerbebetriebe ansiedeln.

Ein Ära ist zu Ende: Am 20. Dezember um 20 Uhr ist das Kraftwerk Ensdorf vom Stromnetz gegangen. Das erste Kraftwerk am Standort Ensdorf war 1961 mit zwei Blöcken vom Stromversorger VSE gebaut worden, ein dritter Block folgte 1972. 100 Beschäftigte zählte das Kraftwerk zuletzt. In Zukunft sollen sich auf dem Gelände Gewerbebetriebe ansiedeln.

Foto: Ruppenthal

Und wie geht es weiter? Für 2018 dürfen es gerne wieder beste Platzierungen für gute Nachrichten sein.

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