Zeitunglesen als Gedächtnistraining

Hülzweiler · Das DRK-Gästehaus in Hülzweiler bietet zwölf Plätze für Tagespflege-Gäste an. Bisher genutzt werden diese jedoch noch nicht einmal zur Hälfte. Auf dem Tagesprogramm steht unter anderem Gedächtnistraining und Gymnastik.

 Maria Luxenburger ist für die Betreuung und Beschäftigung der Leute im DRK-Gästehaus zuständig. Hier liest sie Teile von Sprichwörtern vor, die die Teilnehmer ergänzen müssen. Foto: Barbara Scherer

Maria Luxenburger ist für die Betreuung und Beschäftigung der Leute im DRK-Gästehaus zuständig. Hier liest sie Teile von Sprichwörtern vor, die die Teilnehmer ergänzen müssen. Foto: Barbara Scherer

Foto: Barbara Scherer

Mit einem großen Ordner voller Sprichwörter steht Maria Luxenburger vor einer Gruppe älterer Leute. Sie liest den ersten Teil eines Sprichwortes vor, die Gruppe ergänzt wie aus einem Mund die zweite. Und das ist nicht das Einzige, was Luxenburger mit den Gästen im DRK-Gästehaus in Hülzweiler macht. "Wir lesen auch Zeitung", erzählt die für Betreuung und Beschäftigung Zuständige, "vor allem Politik, das interessiert sie".

In der Gruppe sind dauerhafte Bewohner sowie Gäste in Tagespflege . Hierfür bietet das DRK-Gästehaus insgesamt zwölf Plätze an - diese sind jedoch maximal zu 40 Prozent ausgelastet, erzählt Heimleiter Thorsten Sprengart. Er findet es wichtig, dass Tagespflege stärker angenommen wird: "Wenn ich mir vorstelle, jemand sitzt allein daheim: Da verkümmern die Leute geistig."

In Hülzweiler gibt es geistige und körperliche Anregung. "Wir schauen, dass wir den Leuten die Mobilität möglichst lange erhalten", sagt Pflegedirektorin Pia Schlauch. Hierzu werden Gedächtnistraining und Gymnastik verknüpft - mit Erfolg: "Die Sturzrate sinkt."

Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Ernährung. "Überall stehen Getränke, Wasser und Fruchtsäfte ", erklärt Schlauch. Auch auf die individuellen Gewohnheiten ist das Gästehaus eingestellt.

Das Mittagessen wird aus dem DRK-Krankenhaus Saarlouis angeliefert; Frühstück, Kaffee und Abendessen werden vor Ort zubereitet. All das ist in den Kosten enthalten. Diese liegen je nach Pflegestufe bei 50 bis 75 Euro, der Eigenanteil bei rund 15 Euro.

Das Haus ist jeden Tag geöffnet, allen neuen Gästen wird ein Hospitationstag zum Test angeboten. Einen eigenen Fahrdienst gibt es nicht. Da es sich um ein offenes Haus handelt, ist die Aufnahme stark dementer Gäste nicht möglich.

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