Volleyball paradox: SSG siegt im Aufstiegsspiel, muss aber weiter bangen

Griesborn. Helmut Michel (Foto: SZ) wirkt nachdenklich - und gar nicht wie jemand, der gerade ein Aufstiegsspiel gewonnen hat. "Wir haben unseren Part erfüllt. Jetzt hängt der Aufstieg von anderen Faktoren ab", sagt der Trainer nach dem Sieg seiner SSG Schwarzenholz-Griesborn im Regionalliga-Relegationsspiel gegen den TV Biedenkopf

Griesborn. Helmut Michel (Foto: SZ) wirkt nachdenklich - und gar nicht wie jemand, der gerade ein Aufstiegsspiel gewonnen hat. "Wir haben unseren Part erfüllt. Jetzt hängt der Aufstieg von anderen Faktoren ab", sagt der Trainer nach dem Sieg seiner SSG Schwarzenholz-Griesborn im Regionalliga-Relegationsspiel gegen den TV Biedenkopf. An der unbefriedigenden Lage des Tabellenzweiten der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (die SZ berichtete) hat sich auch nach dem deutlichen 3:1-Erfolg (25:23, 25:18, 25:27, 25:18) gegen die Hessen nichts geändert. Zunächst schien es so, als ob der Sieger des Entscheidungsspiels automatisch in die höhere Spielklasse aufsteigt. Doch jetzt ist wegen einer paradoxen Regelung dort gar kein Platz frei: Weil die Zweitligisten Kempfenhausen und Friedrichshafen (Platz zwölf und 13) als Volleyball-Internate per Sonderspielrecht vom Abstieg ausgeschlossen sind, steigt der Tabellen-Elfte der 2. Liga, Kriftel, ab. Und der kommt in die Regionalliga Südwest. Für die Monsterblocker gibt es also nur dann einen freien Platz, wenn eine andere Drittliga-Mannschaft aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen abmeldet. Dies kam schon häufig vor, und deshalb hat Michel die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Wie gesagt: Nach dem klaren Sieg im Relegationsspiel hätten die Saarländer den Aufstieg sportlich verdient. "Biedenkopf hat unsere Angriffe über die Mitte nicht in den Griff bekommen. Zuspieler Christian Schmidt war überragend", verteilte Michel später viel Lob. Es dauerte allerdings einige Minuten, bis sein Team in der (neutralen) Sporthalle Rüsselsheim seinen Rhythmus fand. Die Hessen führten im ersten Satz lange mit drei bis fünf Punkten. Erst beim Stand von 19:19 wendete sich das Blatt. Von da an dominierte die SSG die Partie. Nach den gewonnenen Sätzen eins und zwei hatten die Saarländer im dritten Durchgang schon einen Matchball. Der Schmetterschlag von Tobias Graf schlug im gegnerischen Feld kurz vor der Grundlinie auf, doch die Schiedsrichter gaben den Punkt nicht. Biedenkopf kämpfte und holte sich den Satz, doch nur 20 Minuten später war es dann soweit. Als der letzte Ball des Spiels nach 70 Spielminuten ins Feld der Hessen klatschte, jubelten die Monsterblocker. Bis zum Meldeschluss Ende Mai müssen sie nun warten und hoffen, dass in der Regionalliga doch noch ein Platz frei wird. "Das Gros der Spieler macht weiter - egal, in welcher Klasse wir spielen", sagt Helmut Michel. ros

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