Umwelt-Projekt an Schwalbacher Schule Wenn der Gemüseacker zum Klassenraum wird

Schwalbach · Zwei Stunden pro Woche steht für Schüler aus Schwalbach Feldarbeit auf dem Lehrplan. Doch das stört diese überhaupt nicht.

   Dass die Schüler der Johannes-Gutenberg-Schule aus Schwalbach regelmäßig auf ihren Acker Hand anlegen, erkennt man an den passenden Arbeitshandschuhen. Doch für das Foto packen auch Landrat Patrick Lauer (links) und Umweltminister Reinhold Jost mit an.

Dass die Schüler der Johannes-Gutenberg-Schule aus Schwalbach regelmäßig auf ihren Acker Hand anlegen, erkennt man an den passenden Arbeitshandschuhen. Doch für das Foto packen auch Landrat Patrick Lauer (links) und Umweltminister Reinhold Jost mit an.

Foto: BeckerBredel

Vor über vier Jahren startete am Johannes-Gutenberg-Schule in Schwalbach das Projekt „GemüseAckerdemie“. Umweltminister Reinhold Jost und Landrat Patrick Lauer haben die Schule nun besucht, um sich die Fortschritte anzuschauen. Mittlerweile hat sich dort ein Gemüseacker als fester Lernort auf dem Schulgelände etabliert und wird über innovative Bildungsmaterialien in den Unterricht eingebunden. Bis zu 30 Gemüsearten bauen die Schülerinnen und Schüler innerhalb eines Kalenderjahres an.

„Die Kinder nehmen in der fünften Klasse an diesem Projekt teil. Wöchentlich lernen die Kinder in diesem Schuljahr zwei Stunden pro Woche die Praxis und Theorie diesbezüglich kennen“, erzählt Lehrerin Barbara Johannis. Zirka 100 Quadratmeter Fläche werden genutzt, um selbst anzupflanzen und zu ernten. Rund 100 Schüler sind auf der Fläche, zu unterschiedlichen Schulstunden tätig. „Die Ernte wird in der Schule selbst gekocht, an Lehrer oder an das Restaurant Burg Kerpen in Illingen verkauft. Der Erlös wird dann erneut in das Projekt investiert“, sagt die Lehrerin.

Javio Luxenburger, Dylan Klein, Myriam Napoli und Sina-Sophie Bies besuchen die fünfte Klasse und zeigen Minister Reinhold Jost wie man Bohnen säht. „Man buddelt Löcher und legt einen Samen in die Erde. Man lässt zirka eine Hand Abstand zwischen Bohne und Bohne. Danach wird alles wieder mit Erde abgedeckt“, sagt Javio Luxenburger. Der 11-jährige Schwalbacher findet das Arbeiten auf dem Acker super. „Ich lerne hier so viel für mein Leben. Zu Hause habe ich begonnen, Obst und Gemüse anzupflanzen. Meine Eltern schenkten mir jetzt eigenes Werkzeug dafür“, ergänzt Myriam Napoli.

Acht Gemüsesorten auf 100 Quadratmeter Feld

Sina-Sofie Bies aus Hülzweiler zählt die Gemüsesorten auf, die sich auf dem Acker der Schule befinden: „Wir haben hier Zucchini, Gurken, Rote Beete, Sellerie, Lauch, Karotten, Kartoffeln, Kopfsalat und hoffentlich auch bald Bohnen“. Die 11-Jährige aus Hülzweiler verbindet das Projekt der GemüseAckerdemie mit großem Spaß. „Ich freue mich jede Woche auf den Unterricht hier draußen. Das stärkt unser Klassenverhältnis sehr. Man redet während der körperlichen Arbeit miteinander, auch mit Klassenkameraden, neben denen man sonst nicht sitzt oder mit denen man keine Pause zusammen verbringt. Ich finde, dass diese Arbeit unsere Klasse richtig zusammengeschweißt hat“, erzählt sie.

„Es ist schön zu sehen, wie gut das Projekt bei den Kindern ankommt. Das positive Feedback vieler Eltern freut mich zusätzlich. Ich finde es wichtig, dass man Lebensmittel zu schätzen weiß. So wird gelernt, dass man die Arbeit eines Landwirtes wertschätzen sollte und wie wichtig regionaler Anbau ist“, sagt der Umweltminister Reinhold Jost.

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