Tradition und Rhythmus

Hülzweiler. Unterscheiden sich auch die Konzepte der beiden Chöre in wesentlichen Punkten wie Literatur und gesanglicher Interpretation, so schafften sie am Sonntag dennoch eine hörenswerte Symbiose zwischen Tradition einerseits und den vielfältigen Möglichkeiten eines relativ kleinen Vokalensembles andererseits

Hülzweiler. Unterscheiden sich auch die Konzepte der beiden Chöre in wesentlichen Punkten wie Literatur und gesanglicher Interpretation, so schafften sie am Sonntag dennoch eine hörenswerte Symbiose zwischen Tradition einerseits und den vielfältigen Möglichkeiten eines relativ kleinen Vokalensembles andererseits. Saubere IntonationDort, wo der Männerchor Hülzweiler unter der Leitung von Walter Langenfeld mit breitem Fundament und traditioneller Interpretation in eher klassischer Chorliteratur zu überzeugen wusste, glänzte das zehnköpfige Vokalensemble, geleitet von seinem Dirigenten Stefan Langenfeld, mit deutlich akzentuierter Sprache und einer mitreißenden Rhythmik. Sauber in Intonation und mit präziser Phrasierung eröffnete der Männerchor jeweils mit drei Stücken die beiden Teile des Konzertes. Unterstützung holten sich die Sänger dabei von der Sopranistin Verena Langenfeld-Jungmann. Lyrisch und mit viel Schmelz in der Stimme begleitete sie den Chor bei den beiden letzten Stücken des ersten Teils, bevor sie dann "Ich gehör nur mir" aus dem Musical "Elisabeth" von Sylvester Levay und Michael Kunze interpretierte, am Klavier begleitet von Stefan Langenfeld. Dabei überzeugte Verena Langenfeld-Jungmann mit einem sehr lyrischen Sopran, der, strahlend in der Mittellage, in der Höhe jedoch manchmal etwas hart und stählern wirkte. Zum Ende der beiden Konzertteile gehörte die Bühne dann den zehn Sängern von Canto, die den Zuhörern einen breiten Querschnitt durch ihr Repertoire boten. So spannten sie einen Bogen von der beschwingten Musik der Comedian Harmonists oder eines Frank Sinatra aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts über die Beatmusik der 60er Jahre bis hin zu Rockballaden wie dem bekannten "Mad World" der Gruppe "Tears for Fears". Stimmliche BeweglichkeitBesonders bei diesen modernen Stücken zeigte sich die stimmliche und rhythmische Beweglichkeit des Ensembles, das präzise und sauber selbst schwierige rhythmische und harmonische Klippen zu meistern wusste. Zum Ende des Konzertes betraten dann beide Chöre die Bühne zu einem gemeinsamen Stück, das dem Film "Exodus" des österreichischen Regisseurs Otto Preminger aus dem Jahr 1960 entliehen war. Der anschließende Applaus zeigte den Akteuren, dass sie durchaus an ihren Erfolg des Vorjahres anknüpfen konnten.

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