St. Georg-Pfadfinder unterstützen Kenia

Hülzweiler · Pfadfindergemeinschaft aus Hülzweiler unterstützt das internationale Pfadfinderprojekt KSDP mit Spenden.

Was hat der frühere Bundespräsident Horst Köhler mit Hans Enzinger aus Roden und Berti Woll aus Hülzweiler gemeinsam? Sie alle drei sind bekennende Altpfadfinder und engagieren sich für Afrika. Hans Enzingers Engagement, erklärt der 75 Jahre alte Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Altpfadfindergilden bei einer Scheckübergabe im Pfadfinderheim bei der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) in Hülzweiler, wurde nicht zuletzt durch ein Treffen mit Köhler vorangetrieben.

Dabei erhielt der ehemalige Präsident der Bundesrepublik die St.-Georgs-Medaille der Altpfadfinder und kam mit Enzinger ins Gespräch. "Er sagte zu mir, vergesst Afrika nicht. Das ist das Land der Zukunft", erinnert sich der Geschäftsführer - und verstand dies als Aufforderung, aktiv zu werden.

Zunächst einmal wollten die Altpfadfinder, rund 1000 davon gibt es in Deutschland, eine Hilfe in Mombasa aufbauen, scheiterten, wie Enzinger sagte, aber am Staat, aber auch den dortigen Pfadfindern. Im Jahr 2012 folgte dann der Anschluss an die bestehende Hilfe, die die Pfadfindergilden aus Liechtenstein sowie die Pfadfinderstiftung in Italien seit vielen Jahren unterhalten. Das internationale Pfadfinderprojekt unterstützt die Bevölkerung in Nyandiwa/Victoriasee.

Viermal, erzählt Enzinger, war er seither dort, seine Erfahrungen sind sehr vielfältig "Natürlich ist da erst einmal sehr viel Armut, man ist geschockt über die Zustände. Aber dann trifft man die Menschen, und es kommt einem sehr viel Dankbarkeit entgegen", berichtet er. Vor allem die Tatsache, dass er dort als "Exot" gilt, lässt ihn schmunzeln. "Da ist zum einen die Hautfarbe, dann habe ich Haare an den Beinen. Und wenn wir ein Bild in der Schulklasse machen, kommen Schüler und wollen meine Brille haben, damit sie schlauer aussehen", erzählt er.

Hilfe zur Selbsthilfe, betont der Altpfadfinder, steht beim Projekt an erster Stelle. "Wir haben geholfen, als eine Wasserleitung gebaut werden musste. Doch als diese nach einigen Jahren kaputt war, mussten die Bewohner des Dorfes selbst ran, schließlich brauchen sie das Wasser", sagt er. Die Versorgung mit Trinkwasser, Bildungseinrichtungen, darunter auch eine Lehrerausbildung, eine Sanitätsstation - das Engagement ist vielfältig. "Wir planen in erster Linie Projekte mit der jungen Generation, um ihre Zukunft dort vor Ort zu gestalten", sagt Enzinger. Dabei sind die Altpfadfinder auf Spenden angewiesen. Die stattliche Summe von 1100 Euro hat die Pfadfindergemeinschaft Hülzweiler Ende vergangenen Jahres erwirtschaftet. Zum einen gab es ein Solidaritätsessen, bei dem ein kenianisches Gericht gut 70 knurrende Mägen gefüllt hat, zum anderen beteiligen sich die Hülzweiler, wie Berti Woll, Vorsitzender des Förderervereins der Pfadfinder erklärt, immer an der Aktion Friedenslicht.

 Die Altpfadfinder aus Hülzweiler haben mit dem Nachwuchs zusammen gesammelt (links). Hans Enzinger mitten in einer Schulklasse in Kenia. Fotos: Carolin Merkel/Enzinger

Die Altpfadfinder aus Hülzweiler haben mit dem Nachwuchs zusammen gesammelt (links). Hans Enzinger mitten in einer Schulklasse in Kenia. Fotos: Carolin Merkel/Enzinger

Weitere Informationen zum internationalen Pfadfinder Projekt IKSDP (International Kenyan Scout Development Projekt) bei Hans Enzinger, Saarwellinger Straße 163, 66740 Saarlouis, Telefon (0 68 31) 98 25 63 oder im Internet. vdapg.gf@scoutnet.de

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