Volksbühne Hülzweiler Shakespeare vor der Waldkulisse

Hülzweiler · Auf der Freilichtbühne in Hülzweiler begeisterte die Volksbühne mit der Premiere von „Ein Sommernachtstraum".

 Ein großes Publikum verfolgte die Premiere von „Ein Sommernachtstraum“ auf der Freilichtbühne in Hülzweiler.

Ein großes Publikum verfolgte die Premiere von „Ein Sommernachtstraum“ auf der Freilichtbühne in Hülzweiler.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Endlich war er gekommen - der Tag der Premiere, auf den die Akteure der Volksbühne Hülzweiler in den vergangenen Wochen so lange sehnsüchtig gewartet haben. Und eins gleich vorweg: Für die vielen Mühen der monatelangen Probenarbeit wurde das Ensemble vom Publikum bei der Premiere am Sonntagnachmittag ausgiebig mit Beifall bedacht. Das hatte sich aufgrund der heißen Witterung zumeist auf den schattigen, hinteren Rängen platziert und bot mit mitgebrachten weißen und geblümten Tischdecken und Kerzen den würdigen Rahmen für die erste Aufführung dieser Spielzeit. Den ersten Applaus des Nachmittags spendeten sich dann die Mimen allerdings, von den Zuschauern unbeobachtet, in den Katakomben selbst.

 Die „Laiendarsteller“ sorgten beim Publikum  für viele Lacher.

Die „Laiendarsteller“ sorgten beim Publikum  für viele Lacher.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Schließlich war es am Vorsitzenden Hans Georg Bock, die Zuschauer zu begrüßen. Statt vieler Worte setzte er auf den Unterhaltungswert der Komödie, in der er selbst als übermotivierter und dazu ziemlich laienhafter Darsteller überzeugte und so für viele Lacher sorgte. Nach den einführenden Worten brannte das altersgemischte Team vor der malerischen Waldkulisse ein wahres Feuerwerk der gepflegten Unterhaltung frei nach William Shakespeare ab. Auch wenn eine Vielzahl der Dialoge in Reimform daherkamen, die Akteure auf der Bühne hauchten ihnen derart viel Leben ein, dass es mächtig viel Spaß machte, ihnen zuzuhören. Mit „Ein Sommernachtstraum“ hatte sich Spielleiter Michael Schwed in diesem Jahr ein anspruchsvolles Stück ausgesucht, das vor allem die erwachsenen Gäste auf der Freilichtbühne erfreuen wird. Neben den humorvollen Dialogen lebt das Stück auch von den aufwändigen Kostümen, die die Zuschauer immer wieder in das Elfenland entführen. Hier hatte der jüngste Theaternachwuchs gleich zu Beginn der Aufführung seinen ersten gelungenen Einsatz hinter sich gebracht. Textsicher, dazu mit großer Spielfreude avancierten insbesondere die beiden jungen Pärchen Lysander (Björn Roik) und Hermia (Ramona Graus) sowie Demetrius (Markus Schwed) und Helena (Laura Motsch) zu den Publikumslieblingen. Hier kann die Volksbühne Hülzweiler auf junge Akteure zurückgreifen, die ganz großes Theater beherrschen. Nicht zu vergessen der kleine große Puck alias Janina Busch. Auch sie begeisterte bei der Premiere, brachte die Handlung zusammen mit dem Elfenkönig Oberon (Uwe Hahner) erst so richtig ins Rollen und gab dem munteren Liebestreiben gehörig viel Schwung. Doch, wie die beiden Pärchen nun am Ende zusammenkommen und ob die Elfenkönigin mit ihrem wunderschönen Kostüm (Sandra Becker) nun mit dem Esel (Hans Georg Bock) zusammenbleibt, das sei an dieser Stelle nicht verraten, denn noch sechsmal wird das Ensemble das Stück an den kommenden Wochenenden aufführen. Wohl aber, dass die Technik zur Premiere alle Register gezogen hat und es sogar schaffte, an einem heißen Sommertag die Freilichtbühne in dichten Nebel zu hüllen.

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