Ob es wohl daran lag, dass Trainer Nicola Granata im Urlaub in Italien ist? Die Fußballer des FV Schwalbach haben sich in der Vorbereitung auf die neue Verbandsliga-Saison jedenfalls nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Beim Gemeindepokal verloren die Grün-Weißen auf eigener Anlage völlig überraschend mit 0:1 gegen den FC Elm. Als "Katastrophe" bewertete FVS-Betreuer Marc Steinmetz den uninspirierten Auftritt gegen den Bezirksligisten, für den ausgerechnet der Ex-Schwalbacher Christopher Rietz per Elfmeter das Siegtor erzielte. Als ob das der Blamage nicht genug gewesen wäre, folgte zwei Tage später der nächste Patzer. Gegen den - zugegebenermaßen aufstrebenden - Neu-Landesligisten und Neu-Gemeindepokalsieger SV Hülzweiler unterlag der Verbandsliga-Fünfte der Vorsaison mit 1:3. "Hülzweiler war einfach frischer, kampfstärker und auch spielerisch besser", sagte Steinmetz. Nach einem 3:1 zum Abschluss gegen Elm sicherte sich der SVH auch den Titel im Gemeindepokal.
Zwei Leistungsträger sind weg

Für den Saisonstart am kommenden Samstag gegen Lokalrivale FSG Bous (15.30 Uhr) sieht sich Schwalbach dennoch gerüstet. "Die Vorbereitung war insgesamt gut", meint Steinmetz. "Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft im Derby ganz anders auftreten wird." Zwar mussten die Grün-Weißen mit Offensivspieler Justin Mayan ein großes Talent zur SV Elversberg ziehen lassen und Stammtorwart Dirk Schreiber an Ligarivale und Titelfavorit TuS Herrensohr abtreten. Mit den acht Neuzugängen im Kader sieht Granata sein Team aber gewappnet: "Wir haben eine starke Truppe, der Kader ist zu 80 Prozent zusammengeblieben. Wir wollen einen weiteren Schritt nach vorne machen", sagte der 45-Jährige.

Das gilt auch für Michael Latz, den Trainer der FSG Bous. Doch kurz vor dem Start musste auch er nun eine ganz bittere Pille schlucken: Angreifer Kersten Heigl zog sich im vorletzten Test gegen den SV Gersweiler einen Wadenbeinbruch zu und wird lange fehlen. "Nicht gerade erbaulich" sagt Latz dazu, dass der neben Neuzugang Jan Horbach (SV Hermann-Röchling-Höhe) einzig gelernte Stürmer im Kader ausfällt. Da heißt es jetzt improvisieren. Immerhin hat der FSG-Trainer bei insgesamt sieben Zugängen die Möglichkeit dazu: "Alternativen sind da, wenn auch nicht unbedingt gelernte Stürmer. Ich werde mir da aber was einfallen lassen." Nach Rang acht will Latz diesmal noch ein Stück weiter vorne landen. Vor dem Auftaktgegner hat er großen Respekt: "Schwalbach hat letztes Jahr schon oben rangeschnuppert, ist gut aufgestellt. Da passiert einiges. Sie haben ein sehr spielstarkes Mittelfeld und mit Maximilian Gabriel einen überdurchschnittlichen Stürmer." Der Derby-Auftakt verspricht jedenfalls große Spannung.