Weihnachtskrippe Die Geschichte von der Geburt Jesu

Schwalbach/Nalbach · Josef Weiler aus Schwalbach hat seine selbstgebaute Krippe dem Seniorenheim Primsmühle in Nalbach geschenkt.

 Die große Krippenlandschaft von Josef Weiler erfreut die Bewohner des Seniorenheims Primsmühle in Nalbach.

Die große Krippenlandschaft von Josef Weiler erfreut die Bewohner des Seniorenheims Primsmühle in Nalbach.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Wenn heute Abend am Weihnachtsbaum bei Familie Weiler in Schwalbach die Kerzen leuchten und sich die Familie zum Heiligen Abend versammelt, dann fehlt etwas. Nach fast 20 Jahren hat Josef Weiler die üppige Krippenlandschaft im Wohnzimmer erstmals nicht mehr aufgebaut. „Die Krippe hat ihren Dienst in unserer Familie getan und soll nun anderen Menschen eine Freude machen“, sagt der Hochbau-Ingenieur und Architekt im Ruhestand. Am 3. Dezember wurde die Krippe offiziell an das Seniorenheim Primsmühle in Nalbach übergeben, seither wird sie jeden Tag von den Seniorinnen und Senioren bewundert. Sowohl ihr neuer Standort als auch die Entstehungsgeschichte ist vielen Zufällen, aber auch dem tiefen, christlichen Glauben von Josef Weiler geschuldet.

Konstruiert und kreiert hat Weiler die Krippe für seine Kinder und Enkelkinder. „Die Krippe war Drehpunkt und Zentrale in der Weihnachtszeit. Sie war Lehrmeister, Anschauungsunterricht und Entspannung für uns alle“, fasst er zusammen. Als er im Jahr 2003 mit der Realisierung angefangen hat, erzählt er im SZ-Gespräch, hatte er bereits einige Ideen im Kopf verworfen. Denn ursprünglich angedacht waren Holzfiguren aus Oberammergau, die zwischen altem Gemäuer, eventuell Tempelruinen, von der Geburt Christi erzählen sollten.

Auf jeden Fall, das wusste Josef Weiler, sollte die Krippe in der Familie dazu beitragen, die Geschichte rund um die Geburt Jesu erfahren zu können. „Mich störte so einiges an Weihnachten, der Werteverlust, die Missachtung, das Verdrängen, nur noch Gabentag und kein Geburtstag. Mich störte der Nimbus von Christkind und Weihnachtsmann, die Geschäftemacherei, das Verkümmern von Anstand und Achtung“, beschreibt er seine Intention, die ihn angetrieben hat, etwas zu tun. „Ich sah mich und meine Frau als Eltern und Großeltern in der Pflicht, etwas zu unternehmen“, erklärt er. Und so begann er, sich auf die Suche zu machen.

Ein Zufall wollte es, dass eine Schneiderin von der Krippenbegeisterung erfuhr und still und leise die ersten Figuren schuf. „Es sind selbst geformte Figuren mit gemalten Gesichtern und eingepflanzten Haaren mit unterschiedlichster Bekleidung“, schwärmt Josef Weiler. Natürlich brauchten diese Figuren ein passendes Ambiente: Bethlehem musste an die Wand. Hier kam Familie Weiler die Malerin Frida Riedel zur Hilfe, schuf in Aquarelltechnik die Kulisse. Schließlich sorgte Schreinermeister Erich Zapp aus Wallerfangen dafür, dass ein steiniger Weg in verschiedenen Ebenen zur Krippe führte. Für den Stall zeichnet Josef Weiler selbst verantwortlich. „Ich habe den Stall in der passenden Größe zu den Figuren geplant, natürlich nicht, ohne auf die Statik zu achten“, verrät er.

Viele Jahre lang wurde die Krippe in liebevoller Kleinarbeit über mehrere Wochen aufgebaut und nach Weihnachten wieder im Keller verstaut. Bis Josef Weiler beschloss, dass es nun Zeit sei, Abschied zu nehmen. „Ich habe in verschiedenen Seniorenheimen angefragt, über die Einrichtung der Awo in Lebach bin ich schließlich nach Nalbach gekommen“, erzählt er. Dort übernahm der Haustechniker die Aufbauarbeiten.

An den Weihnachtstagen wird sich Familie Weiler mit einigen Enkelkindern auf den Weg machen, um die Krippe in Nalbach zu besuchen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir ihnen mit der Geschichte um die Geburt Jesu das Rüstzeug für das Leben mit auf den Weg gegeben haben. Jetzt dürften sich hoffentlich viele Menschen in Nalbach an unserer Krippe erfreuen“, sagt Josef Weiler abschließend.

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