Schwalbach. Der Gemeinderat Schwalbach sieht das Konzept für das Stadtumbaugebiet "Innenstadt" in Saarlouis, was die wirtschaftliche Funktion und die Auswirkungen auf die Nachbargemeinden angeht, kritisch. Nach Ansicht der Gemeinde hat die Kreisstadt Saarlouis Planungsfehler begangen, anders sei die Ausweisung von drei Fachmarktzentren mit innenstadtrelevanten Sortimenten in Stadtrandlagen nicht erklärbar. Umso weniger nachvollziehbar erscheint für die Gemeinde Schwalbach vor diesem Hintergrund die regelmäßige Kritik, die die Kreisstadt umgekehrt an den Planungen großflächigen Einzelhandels in den Nachbarkommunen übt.Schon jetzt ziehe Saarlouis als Mittelstadt Kaufkraft in erheblichem Umfang aus den Nachbarkommunen ab, erklärte Bürgermeister Eberhard Blaß (SPD). Die Gemeinde befürchtet, dass durch die Förderung solcher Strukturen die Nahversorgung der Menschen in den Kommunen leidet.Jutta Krüger-Jacob (Grüne) wandte ein, dass sie das Argument der abgezogenen Kaufkraft nicht nachvollziehen könne, da es ja eher um Wohnraum für die ältere Generation gehe. "Aus Schwalbacher Sicht geht durch die Fachmarktzentren am Stadtrand die Kaufkraft in den Nachbargemeinden verloren", erwiderte Bürgermeister Eberhard Blaß (SPD) und erklärte, dass Saarlouis schon jetzt mit einer Kaufkraftabschöpfung von 249 Prozent die höchste aller Mittelstädte im Saarland habe."Wir sehen es kritisch, wir haben es nicht abgelehnt", betonte Blaß. "Wir fordern, weiterhin an der Planung beteiligt zu werden, wie es auch gesetzlich vorgesehen ist." Die Auswirkungen auf die kommenden Bauleitplanungen der Kreisstadt Saarlouis sollen für die Nachbarkommunen transparent bleiben.Der Beschluss wurde ohne Gegenstimme und mit einer Enthaltung abgesegnet.