„Rentner-Club“ Senioren wollen auch Jüngere begeistern

Hülzweiler · Seit 60 Jahren gibt es in Hülzweiler den Verein der Rentner und Pensionäre. Er hat rund 400 Mitglieder.

 Der Vorstand des Rentner- und Pensionärsvereins Hülzweiler unter Vorsitz von Hubert Haupts (links)

Der Vorstand des Rentner- und Pensionärsvereins Hülzweiler unter Vorsitz von Hubert Haupts (links)

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Dicht gedrängt sitzen die Vorstandsmitglieder des Vereins der Rentner und Pensionäre Hülzweiler rund um den großen Tisch in der Begegnungsstätte im Matthias-Kohn-Haus in Hülzweiler. Sie beraten sich über die anstehenden Termine. Passend zu Karneval sind die Räume mit Luftballons, Luftschlangen und großen Clowns geschmückt. Auf dem Tisch stehen Sprudel, Apfelschorle und auch die ein oder andere Flasche Bier. Alles wirkt einladend und gemütlich.

Aus dem Wunsch nach gemütlichem Beisammensein, erklärt Hubert Haupts, seit 2009 Vorsitzender des „Rentner-Clubs“, wie die Akteure ihren Verein liebevoll nennen, sei damals in dem Bergarbeiterdorf wie in vielen Orten der Verein im Jahr 1960 entstanden. Und auch heute noch, betont er, können es sich die Besucherinnen und Besucher für ein paar Stunden in der Woche in gemütlicher Runde gut gehen lassen.

Dafür sorgt Haupts mit seinem aktuellen Vorstand. In der kleinen Vorstellungsrunde zeigt sich, die Besucher und auch die Zahl der Helfer lassen den Verein auf den ersten Blick in eine gute Zukunft schauen. Rund 400 Mitglieder und auch ein gut aufgestellter Vorstand, „der in erster Linie für die Mitglieder und deren Wünsche da ist“, zeigen, dass das Vereinsleben intakt ist. Schließlich bringt es Günther Goebel auf den Punkt: „Ich bin Orgaleiter und mit 59 Jahren einer der jüngsten im Verein.“ Noch, sagt Haupts, können alle anfallenden Arbeiten von den Vorstandsmitgliedern gestemmt werden.

So ist Liese Ehre die Leiterin der Begegnungsstätte. Sie hat vor einigen Jahren zum Verein gefunden, wollte mal reinschauen. „Ich habe damals gesagt, entweder, das ist nichts für mich, oder die werden mich nicht mehr los. Letzteres ist eingetroffen“, sagt sie lachend. Unterstützt wird sie von Margret Erath, ihrer Stellvertreterin. Gemeinsam haben die Frauen bereits den Speiseplan für den gesamten Monat stehen. „Das schätze ich an der Arbeit in diesem Vorstand: Aufgaben, die man übernimmt, werden auch gewissenhaft erledigt. Diese Zuverlässigkeit gibt es leider nicht überall“, sagt Haupts.

Er wollte damals im Jahr 2009 für zwei Jahre den Vorsitz übernehmen, „ich glaube, die sind noch immer nicht rum“, scherzt er. Renate Stoll ist als stellvertretende Schriftführerin für die Jubilare zuständig, Karl-Heinz Marx ist Schriftführer und hält das Vereinsgeschehen in Bildern und Videos auf dem Smartphone fest. Im Rahmen der festen Öffnungszeiten – immer mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr – werden auch Feste wie Fastnacht, Oktoberfest oder Weihnachten gefeiert. Speisen und Getränke, betont Haupts, gibt es zu sehr moderaten Preisen.

Aktuell zählt die älteste Besucherin 101 Jahre. „Für viele alte Menschen ist die Begegnungsstätte auch psychologisch sehr wichtig. Wenn wir im Sommer für zwei Wochen schließen, ist das Gejammer groß. Manche Besucherinnen haben unsere Telefonnummer, dann können wir wenigstens ein bisschen reden“, erzählt Liese Ehre. „Alles, was wir hier für die ältere Generation machen, ist absolut ehrenamtlich“, erklärt Otmar Scherer, der für seinen Schwenkbraten bekannt ist. „Jeder steuert etwas bei, und wir würden uns freuen, wenn wir jüngere Menschen begeistern könnten, sich uns anzuschließen und mitzumachen“, sagt Haupts abschließend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort