Puppentheater Gabi lässt wieder die Puppen tanzen

Elm · Am Sonntag startet das Puppentheater von Gabi Kussani in die neue Spielzeit. Es ist bereits ihre 42 – und dafür hat sie im Sommer einiges umgebaut und renoviert. Der Klassiker aber blieb.

  Seit 42 Jahren hinter der Bühne: Gabi Kussani mit ihrem Kasperle. Auf die neue Bühnentechnik ist Kussani besonders stolz.

Seit 42 Jahren hinter der Bühne: Gabi Kussani mit ihrem Kasperle. Auf die neue Bühnentechnik ist Kussani besonders stolz.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

 Voller Vorfreude steht Gabi Kussani hinter der Bühne ihres Puppentheaters. Noch schlafen Kasperle und Co friedlich eingerollt in ihren Kartons. Die Bühnenbilder, Kulissen und Requisiten warten, letztere in zahlreichen, durchsichtigen Kisten griffbereit sortiert, auf ihren Einsatz nach der Sommerpause.

Vor allem der Zuschauerraum erinnert kurz vor dem Start in die neue Spielzeit noch an das große Aufräumen und Renovieren, das Gabi Kussani in den vergangenen Wochen hinter sich gebracht hat. „Es ist wie immer, wenn man ein bisschen renovieren will. Man reißt an einer Stelle auf – und schon wartet viel mehr Arbeit auf einen als erwartet“, erzählt sie und lacht.

Doch die Löcher im Boden sind Vergangenheit, die Technik ist auf dem neuesten Stand. „Auf die neue Technik bin ich, auch wenn man sie von außen gar nicht so sieht, besonders stolz“. Die großen Locken in einem Haarband gebändigt, strotzt Kussani vor Energie, freut sich auf die 42. Spielzeit. „Eine so lange Zeit, ich kann es kaum glauben“, erklärt sie.

Sie hat es sich über die Sommermonate ein bisschen komfortabler eingerichtet hinter der Bühne. Eine kleine Erhöhung schont die Arme und die Nackenpartie beim Spielen. Das deutliche Mehr an Platz, das sie mit der Aufräumaktion geschaffen hat, macht das Spielen ebenfalls angenehmer. Doch noch muss sie sich an die zahlreichen Neuerungen selbst gewöhnen.

Für ein Foto ist der Kasperle schnell gefunden, das kleine Gespenst hat sich allerdings sehr gut versteckt. „Wenn man so viele Jahre quasi blind alles gefunden hat, muss man sich jetzt erst einmal neu orientieren“, sagt sie.

Längst nicht an jedem Sonntag – die neue Spielzeit startet am 27. Oktober mit „Kasper und der Zauberdrache“ – ist der Kasper auch tatsächlich auf der Bühne zu sehen. Seit Jahren kommt dieses Konzept bei den Zuschauern gut an: Eine kleine Zipfelmütze im Programm verrät, ob der Kasper mitspielen wird.

Viele Stücke, erzählt Gabi Kussani, hat sie in ihrem fast unerschöpflichen Repertoire, doch es kommen immer wieder neue hinzu. In dieser Spielzeit weht am 2. Februar 2020 Premierenluft durch das Puppentheater Kussani in Elm. „Kaspers Seereise“ nimmt sich dem Thema der Meeresverschmutzung an, ist hochaktuell – aber zugleich kindgerecht mit vielen lustigen Momenten, wie die Puppenspielerin und zugleich Autorin verrät. Hauptakteur neben dem Kasper ist ein Goldfisch, der im Glas bei der Oma lebt. In fünf Akten macht er sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause bei seinen Artgenossen.

„Ich freue mich schon auf dieses Stück, zahlreiche Requisiten stehen schon parat, an anderen muss ich noch arbeiten, um die Zuschauer in die Unterwasserwelt mitzunehmen“, erklärt sie. Kussanis Programm orientiert sich am Jahreskalender. Diese Tradition wird auch im 42. Jahr nicht gebrochen. So werden die Kinder und Erwachsenen in der letzten Vorstellung vor Weihnachten den absoluten Kussani-Klassiker „So eine Bescherung“ tatsächlich zum 42. Mal in Folge erleben. Einen festen Platz im Programm haben neben den Weihnachts- auch die Ostergeschichten.

„Ich freue mich, wenn die Leute ins Theater kommen. Vor allem freut es mich, dass es immer noch Menschen gibt, die mich zum ersten Mal besuchen. Aber auch die Wiederholungstäter sind mir herzlich willkommen“, sagt sie. Trotz der 42 Jahre und der vielen Wiederholungen, betont Gabi Kussani, ist doch jede Aufführung einzigartig. „Wie ein Stück letztlich ankommt, hängt immer auch von den Reaktionen aus dem Publikum ab. Und die sind jedes Mal anders“

Die neue Spielzeit startet am Sonntag, 27. Oktober, um 16 Uhr mit „Kasper und der Zauberdrache“. Jeweils sonntags öffnet sich der Vorhang im Puppentheater, Am Alten Schacht 36, 66773 Schwalbach-Elm. Karten zum Preis von sieben Euro gibt es unter (0 68 34) 95 26 56 oder im Internet.

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