Neujahrsempfang „Wir haben gut gehaushaltet“

Schwalbach · Beim Neujahrstreffen in Schwalbach zog Bürgermeister Neumeyer Bilanz für 2019 und blickte auch in die Zukunft.

 Neujahrsempfang in Schwalbach:  Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer bei seiner Neujahrsansprache

Neujahrsempfang in Schwalbach:  Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer bei seiner Neujahrsansprache

Foto: Thomas Seeber

Zu Beginn war Geduld gefragt: Wer zum Neujahrstreffen der Gemeinde Schwalbach wollte, fand sich erstmal in einer Schlange bis vor den Gemeindesaalbau wieder, unter anderem auch mit Ministerin Monika Bachmann. Denn jedem Gast gaben Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer (CDU) und Ehefrau Marietta zur Begrüßung die Hand, wünschten ein gutes neues Jahr. Neben Tradition gab’s auch Neues: Das Treffen fand zu anderer Uhrzeit statt, morgens ab 11 Uhr. Und es ertönten Jazz-Klänge am ersten Sonntag des neuen Jahres. „Beim zehnten Neujahrsempfang meiner Amtszeit sollte es mal etwas anderes sein“, begründete Neumeyer. Er zeigte sich sehr zufrieden mit der Resonanz: „Es ist noch voller als im letzten Jahr.“ Etwa 300 Leute, so seine Schätzung, kamen. Die Plätze reichten längst nicht aus.

Für die Musik sorgte das Kevin-Naßhahn-Jazz-Quartett mit Ralf Frohnhöfer am Saxophon, Manuel Krass am Klavier, Tobias Fritzen am Bass und Kevin Naßhahn am Schlagzeug. Letzterer wurde bei der Veranstaltung auch als „Schwalbachs Bester“ geehrt (siehe Info).

In seiner Rede vor Bürgern und Vertretern aus Politik und öffentlichem Leben zog der Verwaltungschef, der bei den Kommunalwahlen im Mai wiedergewählt worden war, eine kurze Bilanz für 2019. Die Gemeinde stehe „wieder recht gut da“, sagte er. „Die Haushaltslage hat sich in den letzten Jahren entscheidend gebessert.“ Zudem sei die kommunale Infrastruktur in einem „insgesamt ordentlichen Zustand“, das lebendige Miteinander in Vereinen und Verbänden trage zu einem guten Klima bei.

Die Finanzlage der Gemeinde habe sich weiter stabilisiert, führte er aus. „Das Jahresergebnis 2018 wird erstmals seit vielen Jahren knapp ausgeglichen sein, und am Ende des Jahres 2019 bleibt ein Überschuss von rund einer halben Million Euro.“ Der seit acht Jahren verfolgte Sanierungskurs habe sich bewährt, seit vier Jahren seien keine neuen Liquiditätskredite benötigt worden. „Durch ein effektives Zinsmanagement konnten in sieben Jahren rund 3,5 Millionen Euro eingespart werden. Der Gesamtschuldenstand im investiven Bereich ist von rund 34,6 Millionen Euro am 31.10.2010 auf 33,35 Millionen Euro am 31.12.2019 zurückgegangen.“ Er resümierte: „Wir haben gut gehaushaltet und uns auf die Projekte konzentriert, die für die Entwicklung der Gemeinde notwendig und finanzierbar waren.“ Auch für die kommenden Jahre erwarte man leichte Überschüsse trotz ansteigender Kreisumlage. Inwieweit sich mittelfristig die schwächelnde Konjunktur auswirke, bleibe abzuwarten. Nicht abwarten könne man dagegen, wenn es um weitere Finanzhilfen durch Bund und Land gehe.

Neumeyer zufolge wurden 2019 in Schwalbach 2,1 Millionen Euro investiert, davon rund 800 000 Euro für Sanierungsmaßnahmen in den Kindergärten Sprengen, Derlen und Tausendfüßler in Schwalbach sowie rund 1,2 Millionen Euro für die Sanierung von Straßen und Kanälen. 70 000 Euro wurden für neue Spielgeräte auf Spielplätzen ausgegeben. Der Hochwasserschutz in der Hülzweiler Ortsmitte sei fertiggestellt, „75 Prozent des geplanten Rückhaltevolumens sind inzwischen geschaffen, die Planungen für Elm und Schwalbach sind beauftragt – insgesamt wurden dafür im vergangenen Jahr nochmals rund zwei Millionen Euro verausgabt.“

Und er blickte auch auf notwendige Investitionen in der Zukunft, vor allem auf das Projekt Erweiterung und Umbau der Kirchbergschule. Volumen: 2,5 bis drei Millionen Euro. Dies werde die Möglichkeiten für andere Investitionen bis mindestens 2022 „stark, wenn nicht ganz“, einschränken. Aber es sei gut angelegtes Geld. Er hoffe, dass die Arbeiten im Herbst beginnen könnten. Er erwähnte weitere Instandsetzungarbeiten in Hallen, Sälen und Funktionsgebäuden (rund eine halbe Million Euro), ein neues Löschfahrzeug für den Löschbezirk Schwalbach, weitere Sanierungen von Straßen beziehungsweise Straßenabschnitten und Kanälen. Ein bereits beauftragtes Gutachten solle klären, wie hoch der Sanierungsbedarf des Hallenfreibades in den nächsten Jahren sein werde. Fest stehe für ihn, dass es nicht zur Diskussion stehe – einer von mehreren Punkten, bei denen es Zwischenbeifall gab.

„Alles in allem können wir sagen: Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, packen wir’s an“, sagte Neumeyer. Er erwähnte weitere Projekte, Vorhaben und Ziele, sprach von einer „kontinuierlichen Weiterentwicklung in der Gemeinde“, ging auch auf die Digitalisierung (seit September arbeiten die Räte papierlos mit Tablets, die SZ berichtete) und auf den Klimaschutz ein.

„Wir hier in Schwalbach werden sicherlich nicht die Welt retten.“ Aber: Jeder Einzelne könne zu einer Veränderung beitragen. Zum Beispiel durch die naturnahe Gestaltung der Hausgärten, durch die Entsiegelung von Flächen oder durch den richtigen Umgang mit Ressourcen und Müll.

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