Mit wehenden Fahnen Richtung Meisterschaft?

Schwalbach · Verbandsliga-Spitzenreiter Schwalbach fiebert dem Derby gegen Bous entgegen. Das Wort Aufstieg ist für Trainer Schampel aber tabu.

 Guter Start ins Jahr: Der FV Schwalbach feierte am Sonntag ausgelassen seinen 5:0-Auswärtssieg in Reimsbach und baute die Tabellenführung aus. Foto: Britz

Guter Start ins Jahr: Der FV Schwalbach feierte am Sonntag ausgelassen seinen 5:0-Auswärtssieg in Reimsbach und baute die Tabellenführung aus. Foto: Britz

Foto: Britz

"Um Gottes Willen." Jörg Schampel reagiert energisch auf die Frage, ob der FV Schwalbach die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga jetzt bereits sicher habe: "Es ist gar nix passiert. Wir haben lediglich ein Spiel weniger und drei Punkte mehr Vorsprung. Das ist aber auch alles", sagt der 55-jährige Trainer des Spitzenreiters.

Doch angesichts des bereits stattlichen Acht-Punkte-Polsters auf Rang zwei scheint die Frage gar nicht so abwegig. Hinzu kommt noch der starke Auftritt im ersten Spiel des Jahres - der souveräne 5:0-Sieg beim bisherigen Tabellenvierten 1. FC Reimsbach. Was soll für die in der Hinrunde so konstanten Schwalbacher in den letzten zwölf Partien eigentlich noch schiefgehen? Zumal Schampel in Reimsbach sogar auf drei der erfahrensten Spieler seines jungen Teams verzichten musste: Mit Dominik Bersin fehlte Schwalbachs bester Torschütze (15 Treffern) aus einem privatem Grund sowie Mittelfeldchef Kai Kammer und sein Nebenmann Patrick Schabbach berufsbedingt.

Weil das Trio jetzt wieder bereitsteht, hat der Trainer vor dem Derby und Topspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen den Tabellendritten FSG Bous die Qual der Wahl - oder wie er sagt: "Das große Los, daraus jetzt eine Mannschaft zusammenzustellen." Warum es generell trotzdem noch schiefgehen könnte? "Weil jedes Spiel bei null anfängt", sagt Schampel. Und weil das Derby immer eine unberechenbare Nummer ist. Der letzte Heimsieg der FSG Bous ist schon mehr als fünf Jahre her, doch in Schwalbach sah die FSG immer gut aus. Nur eines der vergangenen drei Spiele ging verloren - knapp mit 1:2.

Darauf setzt auch FSG-Spielertrainer Sammer Mozain, dessen Elf den Heimauftakt gegen Kellerkind SC Großrosseln mit 0:2 verpatzte. Folge: Punktgleich mit der zweitplatzierten SG Saarlouis-Beaumarais liegt Bous nun acht Zähler hinter Schwalbach. "Wir haben kein Tor geschossen und uns gegen einen tiefstehenden Gegner sehr schwer getan. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen. Gegen Schwalbach werden wir zu 1000 Prozent ein anderes Spiel hinlegen. Das ist für uns eine Gelegenheit, den schlechten Start wettzumachen", blickt Mozain dem Derby positiv entgegen.

Auch bei der FSG entspannt sich die Personalsituation, speziell offensiv: So könnten gegen Schwalbach der zuletzt wegen einer Erkältung angeschlagene Khalil Rizk, Tarek Abd Alsalam und nicht zuletzt Mozain selbst in die Startelf rotieren. Allerdings hatte Mozain unlängst betont, dass der Großangriff auf die Spitze erst folgen soll. Entsprechend treibt er die Kaderplanung voran: Mit Claudio Meli wechselt im Sommer ein alter Bekannter aus gemeinsamen Zeiten bei Röchling Völklingen nach Bous. Meli ist aktuell noch Spielertrainer beim SV Losheim. Hinzu kommt David Bläs als neuer Torwart vom 1. FC Riegelsberg, wogegen sich der schon als Zugang vermeldete Blazey Moranski vom SV Wallerfangen scheinbar für den Saarlandligisten VfB Dillingen entschieden hat.

Für Schampel ist die Saarlandliga bis auf Weiteres kein Thema: "Das ist alles spekulativ. Für mich ist nur wichtig, dass wir uns gut und konzentriert vorbereiten und Sonntag für Sonntag auf den Punkt da sind." Das soll auch gegen Bous der Fall sein. Im Anschluss gastiert der FVS beim Tabellen-Vierten FSV Hemmersdorf - und wer weiß, vielleicht ist es danach dann doch so, dass auch Schampel um das Thema Aufstieg nicht mehr herumkommt.

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