Puppentheater Kussanis gute Puppenstube startet in die neue Spielzeit

Elm · Von Carolin Merkel

 Gabi Kussani lässt wieder die Puppen tanzen.

Gabi Kussani lässt wieder die Puppen tanzen.

Foto: Carolin Merkel

Wenn sich am Sonntag im Puppentheater Kussani in Elm der Vorhang zum ersten Stück der neuen Spielzeit hebt, dann beginnt für Gabi Kussani, Tochter des Initiators der Puppenspielbühne im Schwalbacher Ortsteil die 40. Saison. Und fast genauso lange steht die ausgebildete Balletttänzerin nun schon auf oder besser gesagt hinter der Bühne und haucht den unterschiedlichsten Charakteren Leben ein.

Für den Pressetermin im langsam aus dem Sommerschlaf erwachenden Theater hat sie Emmi, die Supermaus mitgebracht. Und dass das kleine Wesen mit der pinkfarbenen Schleife auf dem Kopf tatsächlich super ist, stellt Kussani schnell unter Beweis. Sie ist sofort in der Rolle und erzählt von dem Ungeheuer, das der Maus tagtäglich im Wald begegnet. Und auch davon, dass sie längst alle Freunde verlassen haben, berichtet die kleine Maus.

Doch mit Hilfe von Kasper, oftmals der tragenden Figur im Puppentheater, wendet sich schließlich das Blatt für Emmi und sie darf zusammen mit dem Publikum hoffentlich einem Happy End entgegenfiebern. Auch nach 40 Jahren, längst ist Kussani Profi in Sachen Puppentheater, freut sie sich auf die Spielzeit in der Heimat.

„Es war damals der Traum meines Vaters Bert, diese Puppenbühne als erste feste Bühne im Saarland zu installieren und bis heute halte ich diese sehr alte Tradition hoch“, erklärt sie. Nach den Schattenspielen etablierten sich die Puppen­theater lange, bevor es die ersten richtigen Schauspieler gab, erzählt sie. „Wir haben mit unserem Theater die Kinderkulturlandschaft im Saarland geprägt und ich möchte diesen Auftrag auch weiterhin annehmen“, erklärt Kussani.

Dabei, verrät sie, waren ihre beruflichen Pläne ursprünglich ganz andere, eine Absage einer Puppenbühne rief sie damals mit ihrem Vater Ostern 1979 auf den Plan. Offiziell eröffnet wurde das Puppentheater Kussani am 5.März 1978 mit dem Gastspiel einer von damals 460 registrierten Bühnen in Deutschland. Die sollten alle mal in Elm gastieren, so der Plan ihres Vaters, wie sie erzählt.

Der Durchbruch gelang Kussani mit dem Umweltkasper, hier, weiß sie, hat sie nachhaltig gewirkt und Ende der 1980er Jahre einfach das große Glück gehabt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Im druckfrischen Spielplan, bedauert Kussani, ist der Umweltkasper nicht zu finden, doch das Jubiläumsjahr soll 2018 auf jeden Fall gefeiert werden.

Auf den aktuellen Spielplan geschafft haben es die Stücke, die bisher beim Publikum am besten angekommen sind. Es gibt mehrere Grimms Märchen, dazu natürlich Weihnachtsgeschichten im Advent. Im März, dem Gründungsmonat, stehen gleich vier Premieren auf dem Programm.

„Die Puppen hierfür sind aktuell in Arbeit. Sie werden wunderschön“, schwärmt sie. Freuen dürfen sich die Fans bei ihr bei einer Premiere auf Einhörner und Elfen. Mit ihren Stücken ist sie sehr aktuell an den gesellschaftlichen Themen dran. „Mindestens zwei Drittel der Zuschauer sind Erwachsene, ich mache auch Programm für sie“, erklärt sie. Den pädagogischen Auftrag lässt Kussani gerade auch beim ersten Stück nicht aus den Augen. „Doch den erhobenen Zeigefinger werden die Zuschauer bei mir nicht finden. Ich wünsche mir, dass die Eltern sich mit ihren Kindern zu den Themen aus den Stücken auseinandersetzen“, sagt Kussani abschließend.

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