Kreatives Hobby bringt Generationen zusammen

Schwalbach · Einmal im Monat kommt im Luise-Deutsch-Haus eine Töpfergruppe zum gemeinsamen Werken zusammen. Teilnehmer sind die Töpferfrauen, Heimbewohner und Kinder aus der Kita Schwalbach.

 Die Töpferfrauen des Schwalbacher Altenheims mit den Kindergartenkindern. Foto: Ruppenthal

Die Töpferfrauen des Schwalbacher Altenheims mit den Kindergartenkindern. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

1984 setzten sie im Pfarrhaus den Startschuss und über 30 Jahre später sind sie immer noch mit viel Herzblut dabei: Die Töpferfrauen der evangelischen Kirchengemeinde Schwalbach . Was als kircheninternes Angebot startete, hat sich über die Jahre hin geöffnet. Seit ihrem Umzug in das Seniorenheim "Luise-Deutsch-Haus" der Kreuznacher Diakonie Ende der 80er Jahre töpfert die Gruppe aus anfangs zwölf Schwalbacherinnen zusammen mit den Einrichtungsbewohnern. Von Handabdrücken und dekorativen Figuren bis hin zu Vasen: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Seit rund zehn Jahren bringen sie außerdem einmal im Monat Kindergartenkinder und Heimbewohner zum gemeinsamen Töpfern zusammen. Ein generationsübergreifender Austausch, der sich großer Beliebtheit erfreut.

Edda Kien und Karla Reinshagen sind die "Dienstältesten", wie sie sich selbst scherzhaft bezeichnen. Von Anfang an sind die beiden Rentnerinnen dabei und haben sichtlich Spaß, jungen sowie alten Teilnehmern zu zeigen, wie man die braune Tonmasse kunstvoll verarbeitet. "Ich hatte schon immer Interesse an dieser kreativen Tätigkeit", sagt die 77-jährige Kien. Auch die vier weiteren Töpferfrauen - Waltraud Schramm, Ulla Goebel und Danielle Entriss - teilen diese Begeisterung und stehen der zwanzigköpfigen Gruppe, die sich jeden ersten Montag im Monat im Luise-Deutsch-Haus einfindet, mit Tipps zur Seite. Die Idee zur Partnerschaft mit dem Kindergarten Schwalbach ist Oswald Beuren, Pflegekraft und Beauftragter für Seniorenbeschäftigungsprogramme am Luise-Deutsch-Haus, gekommen. "Viele Heimbewohner bekommen Besuch von ihren Kindern, aber nicht von ihren Enkeln", begründet Beuren seine Idee. Natürlich haben nicht alle zehn Kindergartenkinder , die am Töpfern teilnehmen, Großeltern in der Einrichtung, aber es gehe ums Prinzip.

"Es ist toll, wenn diese Generationen zusammenkommen", sagt auch Manuela Benser, Erzieherin am Kindergarten Schwalbach . Der Kontakt mit pflegebedürftigen Menschen sei für die Kinder sehr lehrreich: "Fragen wie ‚was ist ein Altenheim' oder ‚wie geht man mit einer Person im Rollstuhl um' werden dabei aufgeworfen", sagt Benser. Durch die lockere Atmosphäre würden anfängliche Hemmungen schnell abgebaut und Kinder und Senioren kämen schnell ins Gespräch.

Ein Beispiel dafür, wie positiv das Angebot von den Senioren aufgenommen wird, ist Angela Staub. "Das macht mir unheimlich Spaß mit den Kindern, die haben immer so viele fantasievolle Ideen", sagt sie. Mit 96 Jahren ist sie die älteste Töpfer-Teilnehmerin und kann das monatliche Treffen jedes Mal kaum abwarten, verrät Edda Kien stolz.

"Na klar", antwortet Kien auf die Frage, ob auch Männer bei den Töpferfrauen mitmachen könnten. Der Name der Gruppe zeuge nur von der Tatsache, dass bei der Gründung 1984 in der Kirchengemeinde kein Mann für das kreative Handwerk zu begeistern gewesen sei. Beim monatlichen Töpfern im Luise-Deutsch -Haus hätten bereits Männer teilgenommen, "das ist aber eher die Ausnahme", sagt Kien.

ich-lebe-gern-in.de

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