Kämmerer trägt große Verantwortung

Herr Herges, seit 1995 bis heute waren Sie Leiter der Finanzabteilung, war die Position ein berufliches Ziel von Ihnen?Diethmar Herges: Ja, allerdings habe ich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht damit gerechnet

Herr Herges, seit 1995 bis heute waren Sie Leiter der Finanzabteilung, war die Position ein berufliches Ziel von Ihnen?

Diethmar Herges: Ja, allerdings habe ich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht damit gerechnet.

Was gehörte zu Ihren Aufgaben?

Herges: Neben der Organisation, den allgemeinen Leitungsaufgaben sowie der Aufstellung und Umsetzungssteuerung des Gemeindehaushaltes gehörten weiter die Beziehungen zu anderen Gebietskörperschaften, die vorbereitenden Tätigkeiten für den Verwaltungschef, Stellungnahmen zu haushaltswirksamen Anfragen aus dem Gemeinderat, Vorbereitende Überlegungen zu den Festsetzungen der Hebesätze der Realsteuern und der Gebühren, die Finanz- und Investitionsplanung, die finanzwirtschaftlichen Vorgaben für die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe und der privatrechtlich geführten Unternehmen bis zur Erstellung des Jahresabschlusses, Angelegenheiten des Finanzausgleichs, Kreditgeschäfte, Konzessionsverträge und Abgaben, Grundsatzfragen und allgemeine Angelegenheiten der Beteiligungsverwaltung zu meinen Aufgaben.

Was macht diese Position so interessant?

Herges: Die Position des Kämmerers hat innerhalb einer Gemeinde eine herausgehobene Verantwortung, die sich auch durch Zielvorgaben vorhandener Finanzspielräume in der seit Jahren bestehenden schwierigen Finanzlage widerspiegelt und eine ständige Begrenzung des Ausgabeverhaltens von Gemeinderat und Verwaltung erfordert.

Wie schwierig ist es heutzutage, die Finanzen einer Kommune zu verwalten?

Herges: Die Kommunen versuchen seit Jahren die schwierige Finanzlage zu händeln, auch in Folge einer Kostenverlagerung von Bund und Land zur Kommune. So sind unter anderem bei einer Aufstellung des Haushaltsplans oft nur Schätzungen bei den Eckdaten der Finanzwirtschaft möglich, mühsam erarbeitete Einsparungen werden unter anderem durch steigende Kreisumlage aufgezehrt.

Welchen Moment gab es in ihrer beruflichen Laufbahn, an denen Sie sich besonders gerne erinnern?

Herges: Besonders gerne erinnere ich mich an das Urteil des Verwaltungsgerichtes des Saarlandes vom Dezember 2003 gegen den Landkreis Saarlouis, in dem der Kommune die Rechtsauffassung zur Festsetzung der Kreisumlage 2001 bestätigt wurde.

Was werden Sie nun mit Ihrer neu gewonnenen Freizeit tun?

Herges: Schwerpunktmäßig möchte ich mich meiner Familie, also Ehefrau Inge, Kinder und Enkelkinder, widmen. Darüber hinaus werde ich meine Freizeit genießen und etwas für die Gesundheit tun.

Zur Person

Diethmar Herges wurde im Mai 1977 zur Gemeinde Schwalbach versetzt, war zuvor Beamter der Bundeswehrverwaltung. Er begann als Sachbearbeiter bei der Ortspolizeibehörde im Bereich der Liegenschaften. Im Januar 1982 übernahm er die Leitung der Gemeindekasse, ab 1987 zusätzlich die Leitung der Steuerabteilung. Im Januar 1995 wurde Herges dann Leiter des Amtes für Finanzen (Kämmerer), ab 1997 wurde er mit der Leitung der Wirtschaftlichen Unternehmen betraut, von 2005 an war er Prokurist bei den Gemeindewerken Schwalbach. hth

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