Hilfe auf dem Weg zurück ins Leben

Hülzweiler · Drei Stunden Betreuung pro Woche wird den Bewohnern geboten, um den Weg in ein eigenständiges Leben zu finden. Insgesamt zwölf Plätze bietet das Haus in Hülzweiler.

 Jennifer Käfer (links) und Andrea Jacobs betreuen die Bewohner in Hülzweiler. Foto: Carolin Merkel

Jennifer Käfer (links) und Andrea Jacobs betreuen die Bewohner in Hülzweiler. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Seit fast genau zwei Jahren bietet die SKM, der katholische Verein für soziale Dienste im Landkreis Saarlouis, ein ambulant betreutes Wohnen für psychisch kranke Menschen in Hülzweiler an. Gleich gegenüber der Kirche und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrbüro, aber auch einem Hausarzt sowie einer gut funktionierenden Nachbarschaft, bietet der Träger insgesamt zwölf Plätze vor Ort an.

Sozialpädagogen sind vor Ort

"Ich bin froh, dass wir diese Räumlichkeiten gefunden haben. In Dillingen ist zwar unsere Hauptgeschäftsstelle geblieben, doch zum Wohnen war das Gebäude nicht ideal", sagt Andrea Jacobs. Zusammen mit Jennifer Käfer ist die Sozialpädagogin für die Betreuung der Bewohner zuständig.

"Wir wollen so viel wie nötig, aber zugleich so wenig wie möglich die Menschen, die bei uns leben, betreuen", sagt Käfer. Damit, betont Jacobs, gelinge es immer wieder, psychisch erkrankte Menschen zurück in ein selbstständiges Leben zu führen. "Doch die Menschen sind sehr sensibel, daher lassen wir die Türen zu den Wohnungen beim Tag der offenen Tür der Einrichtung bewusst geschlossen. Schließlich wollten wir ja auch nicht, dass Fremde sich anschauen, wie wir wohnen", erläutert Käfer.

Dafür stehen die beiden Mitarbeiterinnen im Erdgeschoss, in dem der große, helle und modern eingerichtete Aufenthaltsraum den Mittelpunkt bildet, gerne zu Informationen rund am das Angebot zur Verfügung. Dort, erklärt Käfer, werden zahlreiche gemeinsame Freizeitaktivitäten für alle Bewohner angeboten, auch hier gilt das Prinzip der absoluten Freiwilligkeit.

Im Landkreis Saarlouis stehen insgesamt 45 Plätze, die Menschen mit psychischen Erkrankungen Raum geben, zur Verfügung. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein ärztliches Attest, womit auch die Finanzierung der Betreuung durch das Landesamt gesichert werden kann, dazu müssen die Erkrankten auch bereit sein, sich betreuen zu lassen, wie Jacobs betont.

Drei Stunden Betreuung

"Betreut werden die Menschen bei uns drei Stunden in der Woche, dort erhalten sie Unterstützungen aller Art. Leider geht viel Zeit auf allgemeine Verwaltungsarbeiten drauf. Das ist für uns oft ziemlich schwierig. Selbst bei Menschen, die in der intensiveren Betreuung sechs Wochenstunden zur Verfügung haben, reicht das oft nicht aus", erzählt Käfer. Ebenso wenig wie die 15 Plätze, davon sechs Appartementplätze, sechs Plätze in den Wohngruppen sowie drei Klienten, die daheim betreut werden, den Bedarf decken können. "Zudem müsste es Übergangsangebote geben. Mancher schafft den Sprung von der stationären Betreuung zu uns nicht, andere tun sich schwer bei dem Schritt, wieder ganz auf eigenen Füßen zu stehen. Hier fehlen Übergangslösungen", sagt Jacobs.

Ambulant betreutes Wohnen, Laurentiusstraße 443, Hülzweiler , Tel. (0 68 31) 89 31 90; Betreuungsverein SKM, Johannesstraße 18, Dillingen, Telefon (0 68 31) 70 79 50.

skm-saarlouis.de

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