Heiße Ballgefechte auf glühenden Fußsohlen

Griesborn. Die Sonne über der Beach-Anlage des TV Griesborn knallt erbarmungslos vom Himmel. Die Quecksilbersäule nähert sich der 30-Grad-Marke, doch die Spielerinnen beim vierten Beachvölkerball-Saarlandpokal scheinen gegen die brütende Hitze immun zu sein. Drei Duelle finden auf den Wettkampffeldern gerade gleichzeitig statt

 Teresa Geber (am Boden) vom TV Bous versucht, den Ball zu fangen, bevor dieser den Boden berührt, um nicht abgeworfen zu werden. Mannschaftskollegin Sarah Blaß schaut gebannt zu. Foto: Jenal

Teresa Geber (am Boden) vom TV Bous versucht, den Ball zu fangen, bevor dieser den Boden berührt, um nicht abgeworfen zu werden. Mannschaftskollegin Sarah Blaß schaut gebannt zu. Foto: Jenal

Griesborn. Die Sonne über der Beach-Anlage des TV Griesborn knallt erbarmungslos vom Himmel. Die Quecksilbersäule nähert sich der 30-Grad-Marke, doch die Spielerinnen beim vierten Beachvölkerball-Saarlandpokal scheinen gegen die brütende Hitze immun zu sein. Drei Duelle finden auf den Wettkampffeldern gerade gleichzeitig statt. Auge in Auge stehen sich die Konkurrentinnen gegenüber. Der heiße Sand brennt unter den Fußsohlen. Lange verweilen die Spielerinnen aber nicht auf der Stelle. Sonst wären sie leichte Beute für die gegnerischen Mannschafts-Kapitäne, die mit weichen Hohlbällen an den Außenlinien Jagd auf sie machen. Ziel beim Beachvölkerball ist es, die Gegnerinnen möglichst oft zu treffen. Wer abgeworfen wird, muss raus und darf erst wieder auf das Feld, wenn er selbst einen abwirft. "Entscheidend ist die Anzahl der Abwürfe", erklärt Marlies Seel. Statt nur auszuweichen, könne man auch versuchen, den Ball zu fangen, um dann vom Feld aus zum Erfolg zu kommen, rät die Landesfachwartin, während hinter ihr schon wieder scharf geschossen wird. Bei Würfen aus nächster Nähe ist Fangen meist nicht möglich. Diesen Geschossen weichen viele Spielerinnen mit der berühmten "Becker-Rolle" aus. "Man kann sich so richtig schön in den Sand schmeißen, es gibt keine Verbrennungen wie bei den Rundenkämpfen in der Halle", sagt Sarah Port. Draußen in der frischen Luft mache es außerdem viel mehr Spaß, erklärt die 14-Jährige. Mit dem dritten Platz im Wettbewerb der Jugend sind Sarah und ihre Teamkolleginnen vom TV Göttelborn zufrieden: "Es war unser erster Start in der höheren Altersklasse. Das ist okay." Die spannendsten und rasantesten Spiele gab es in der Damen-Konkurrenz. Die Routiniers begeisterten die Zuschauer mit Würfen aus der Trickkiste und punkteten mit verzögerten oder geschlenzten Bällen. Mit dem Turnstunden-Spaß aus alten Schulzeiten hat Beachvölkerball nichts mehr zu tun. Auch das Tempo ist höher. "Wegen der großen Hitze mussten wir die Spielzeit aber von zehn auf acht Minuten kürzen", berichtet Seel, "sonst wäre die Belastung zu groß gewesen". Große Überraschungen gab es bei den Wettbewerben mit 32 saarländischen Mannschaften in fünf Altersklassen keine. Die Frauen des TV Eppelborn waren als klarer Favorit in den Sand gegangen. Mit 115:70 Abwürfen und 13:1 Punkten wurde der Zehnte des Deutschlandpokals der Favoriten-Rolle auch gerecht. Der TV Aschbach landete mit 12:2 Punkten und 120:74 Abwürfen auf Rang zwei. Noch deutlicher dominierten die Eppelborner Mädels das Geschehen (8:0 Punkte). Taktisch und technisch war der Deutschlandpokal-Sieger der Konkurrenz klar überlegen. Die Jugend-Mannschaften des TV Wemmetsweiler und des TV Göttelborn folgten hier auf den Plätzen zwei und drei. Sieger bei den Super-Minis wurde der TV Bous. Bei den Minis und den Schülern setzten sich die Teams des TV Eppelborn durch. Ein Einlagespiel der Männer gewann der TV Stennweiler gegen den TV Bous mit 36:30. Gerne hätte Marianne Feld einige Jungs mehr im Sand gesehen. "Aber Völkerball ist halt eine Frauen-Domäne. Doch hier war der Zuspruch wie immer riesig", freut sich die Abteilungsleiterin des TV Griesborn.

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