Gelebte Inklusion seit 34 Jahren

Schwalbach · Schon zu Beginn der 1980er Jahre beschreiten die Mitglieder des Vereins Treff 81 neue Wege bei der Zusammenführung von Behinderten und Nichtbehinderten. Alle Aktionen finden bewusst in der Öffentlichkeit statt.

 Der Vorstand des Treff 81 von links: Holger Blug, Regina Zapp-Phillippi, Irmgard Hoffmann, Marina Schleich, Rita Schmidt, Nadine Kammer, Monika Blug. Foto: Carolin Merkel

Der Vorstand des Treff 81 von links: Holger Blug, Regina Zapp-Phillippi, Irmgard Hoffmann, Marina Schleich, Rita Schmidt, Nadine Kammer, Monika Blug. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Seit gut zehn Jahren ist Holger Blug Vorsitzender des "Treff 81 - Verein für Behinderte und Nichtbehinderte" in Schwalbach . Seine Mitgliedschaft, erzählt er, gehe bereits auf seine Kindheit zurück. Seine Mutter, Monika Blug, war, da Holger einen behinderten Bruder hat, schon bei den ersten Vortreffen zur Vereinsgründung mit dabei. Schon in einer Zeit, als vielerorts das Thema Inklusion noch weitgehend unbekannt war, wollten die Mitstreiter des Treffs 81 Anfang der 1980er Jahre gezielt neue Wege gehen. "Wir wollten ein vielfältiges Angebot im Freizeitbereich schaffen, bei dem sich Behinderte und Nichtbehinderte begegnen können und gemeinsam Spaß haben. Das Ganze sollte dabei bewusst in der Öffentlichkeit stattfinden", erzählt Monika Blug. Dieser Grundsatz, betont sie, wurde bis heute durchgeführt. Ebenfalls schon seit der Gründung 1982 dabei ist Irmgard Hoffmann aus Ensdorf. Sie ist nicht nur stellvertretende Vorsitzende, sondern leitet auch die Schwimmstunden. "Die halten wir in der Öffentlichkeit , im Trimm Treff in Püttlingen, ab", erklärt sie. Auf dem Programm steht, wie sie sagt, vor allem der Spaß an der Bewegung im Wasser, die Sicherheit der Teilnehmer hat oberste Priorität. Eine starke Truppe seit vielen Jahren ist die Theatergruppe, die mittlerweile seit zehn Jahren in den Händen von Regina Zapp-Philippi liegt. "Wir proben das ganze Jahr, doch wenn es in Richtung Weihnachten geht, dann wird es ganz besonders aufregend, dann steht der große Auftritt an", erzählt sie. Seit vielen Jahren erfährt diese Gruppe Unterstützung vom Musikverein, aber auch von einzelnen Musikern, gelebte Inklusion. "Es ist ganz besonders wichtig für unsere Behinderten, dass sich auch Menschen aus der Gemeinde einbringen", sagt sie. Sehr stolz macht es sie, dass auch bei den älteren Behinderten, die Mitglieder der Gruppe sind zwischen 20 und 50 Jahren alt, immer noch deutliche Fortschritte festzustellen sind. "Der Anspruch über die Jahre in der Gruppe ist stets gestiegen, die haben sich richtig gut entwickelt", schwärmt sie. Viel Spaß gibt es immer auch bei den Keglern, die inzwischen in Dilsburg eine Heimat gefunden haben. Neben den langjährigen ehrenamtlichen Akteuren haben sich auch einige neue Helfer der Arbeit des Treffs 81 verschrieben. So etwa Marina Schleich, die den Fahrdienst zu den Sportangeboten übernommen hat. Mit Kassiererin Nadine Kammer konnte neben Holger Blug weiterer "junger" Nachwuchs für die Vorstandsarbeit gewonnen werden. "Wir würden uns schon noch die Unterstützung einiger junger Menschen, behindert oder nichtbehindert, wünschen", sagt Holger Blug. Aktuell hat der Treff 81, der kommendes Jahr 35 Jahre alt wird, rund 200 Mitglieder.

Weitere Informationen zum Treff 81 beim Vorsitzenden Holger Blug unter Tel. (0 68 31) 4 88 11 54.

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