Ein Raunen geht durchs Publikum

Schwalbach · Über 100 Schwalbacher sind dieser Tage zur Vorstellung des Entwicklungskonzeptes ihrer Gemeinde gekommen, kurz Isek, das die Ersteller mit „Manches kann noch besser werden“ begründeten. Was, das wussten die Bürger auch so schon.

"Das Isek ist ein Konzept, das man braucht, um, wenn man etwas machen will, die entsprechenden Fördergelder zu bekommen", erklärte Schwalbachs Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer den mehr als 100 Zuhörern, die trotz tollem Spätsommerwetter in den Saalbau gekommen waren. Vor allem den Bürgern aus dem Hülzweiler Kindergartenweg brannten die Fragen auf den Nägeln, doch sie mussten sich erst einmal in Geduld üben.

Auf dem Programm stand die Präsentation des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, kurz Isek, zusammengestellt und vorgetragen von Hugo Kern und Michael Burr vom Planungsbüro Kernplan aus Illingen. "Wir haben schon viele solcher Veranstaltungen durchgeführt, doch 100 Gäste, das ist absoluter Rekord", betonte Hugo Kern. Während er die allgemeinen Dinge über Isek, das Nachfolgemodell des Geko (Gemeindeentwicklungskonzept), das 2012 erstellt und 2013 vom Gemeinderat verabschiedet wurde, präsentierte, war es an Michael Burr, die vier erarbeiteten Konzepte zu erläutern.

Ausgewogene Einwohnerzahl

"Von Anfang an stand fest, dass in allen drei Ortsteilen Schwerpunktbereiche festgelegt werden", erklärte Neumeyer. Vor allem die recht ausgewogenen Einwohnerzahlen, die in allen drei Ortsteilen bei über 5000 liegen und man ein Plus von 527 Einwohnern im vergangenen Jahr verzeichnen konnte, erläuterte Burr, zeigt die positive Entwicklung der Gemeinde. "Vieles ist gut, manches kann noch besser werden, dazu braucht es dieses Konzept", betonte der Verwaltungschef und brach damit nach dem fast einstündigen Vortrag über die Entwicklungspotenziale in den vier abgegrenzten Bereichen in Schwalbach , Hülzweiler, Elm und im Bereich Im Schachen/Freilichtbühne eine Lanze für die vorgestellten Ideen und Visionen. Sehr schnell holten ihn die Bürger aus Hülzweiler, für den Ortsteil Elm gab es keine Fragen, auf den Boden der Tatsachen zurück.

Von den Anwohnern des Kindergartenwegs gab es viel Kritik, Sorgen machen sie sich über die Verkehrssituation. Echtes Reizthema am Donnerstag war erneut der Festplatz. Die Offenlegung des Lochbaches sei, betonte Neumeyer, beschlossen, eine weitere Gestaltung des Platzes völlig offen. Seine nicht ernst gemeinte Idee, die Hülzweiler Kirmes auf den Sportplatz zu verlegen, brachte ihm ein Raunen ein, Beifall gab es für Ortsvorsteher Georg Maringer, der versprach, in den Ortsrat die Meinung der Bürger mitzunehmen und den Festplatz als solchen festzuschreiben.

Verärgerte Bürger

Auch die Bürger aus Schwalbach machten vor allem ihrem Ärger um die aktuelle Situation Luft. Insbesondere die Verkehrssituation in der Hauptstraße sei unerträglich, erklärte Peter Ney. Die Leerstände, die das Planungsbüro anprangert, seien nicht verwunderlich, ergänzte Susanne André-Ney. "Wer will bei dem Lärm dort noch wohnen", gab sie zu bedenken. Vehement wehrten sie sich gegen die Idee, einen Kommunikationsplatz im Bereich der Alberoschule einzurichten. "Wir haben lange gekämpft, dass wir dort nachts Ruhe haben", sagte sie.

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Auf einen Blick Für alle Bürger , die die Informationsveranstaltung verpasst habe, bieten die jeweiligen Ortsratssitzungen noch einmal die Gelegenheit, sich umfassend über die Planungen im jeweiligen Ortsteil zu informieren, aber auch Fragen und Anregungen los zu werden. Denn, das betonte Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer , das Isek, das Ende September verabschiedet werden soll, um an weitere Fördergelder im Rahmen der Städtebauförderung zu kommen, kann nur funktionieren, wenn es von den interessierten Bürgern mitgetragen wird. Die Ortsräte tagen: Hülzweiler (Haus für Kultur und Sport): Dienstag, 6. September, um 19 Uhr; Elm (Haus der Begegnung): Montag, 12. September, 19 Uhr, und Schwalbach (Rathaus): Donnerstag, 22. September, 19 Uhr. cim

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