Ein fast sehr gutes Jahr

Schwalbach · Der Rückblick auf das Jahr 2014 fällt aus Schwalbacher Sicht recht positiv aus. Einiges wurde auf den Weg gebracht, Bauprojekte sind abgeschlossen, und in Sachen Völkerverständigung hat sich die Gemeinde hervorgetan. Wäre da nur nicht der Dezember, in dem es eine richtig schlechte Nachricht gab.

Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Zumindest heißt es so. Für die Gemeinde Schwalbach hatte das Ende des vergangenen Jahres allerdings eine sehr unerfreuliche Überraschung parat, die aus gewerblicher Sicht einer Hiobsbotschaft gleicht: Die Firma Braun Cartec zieht sich aus dem Gewerbegebiet Neyschacht zurück. Eigentlich wollte sich das Unternehmen dort vergrößern, doch die angedrohte Klage eines Anwohners gegen den Bau einer neuen Halle veranlasste die Geschäftsführung von Braun Cartec dazu, den Umzug des Unternehmens nach Saarlouis an den Lisdorfer Berg zu veranlassen.

Weitaus erfreulicher, gerade in Zeiten, in denen mit ausländerfeindlichen Parolen wieder verstärkt Politik gemacht wird, war das erste Interkulturelle Fest der Gemeinde, bei dem sich im November 200 Menschen aus 15 Nationen - allesamt Bürger von Schwalbach - zu einem Willkommens- und Kennenlernabend in Elm trafen. Für Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer war dies "aus emotionaler Sicht der Höhepunkt des Jahres". Nach der großen Resonanz soll das Interkulturelle Fest in diesem Jahr erneut stattfinden.

Feiern durften 2014 auch die Kinder der Kindertagesstätte in Griesborn, denn die wurde im Mai fertiggestellt und mit 30 neuen Krippenplätzen wieder in Betrieb genommen. Insgesamt zwei Millionen Euro hat die Gemeinde in den Umbau und die Erweiterung investiert, somit war die Kita der dickste Brocken an Investitionen im vergangenen Jahr. Weitere 1,4 Millionen an Fördergeldern kamen hinzu. Ein wichtiges Projekt, denn somit wird Schwalbach dem derzeitigen Bedarf an Kita- und Kigaplätzen gerecht. Insgesamt verfügt die Gemeinde nun über 100 Krippenplätze und 460 Tagesstättenplätze.

Weitere größere Investitionen flossen in verschiedene Kanal- und Straßenbaumaßnahmen sowie in den Umbau der Roten Schule in Knausholz, wo die Caritas neben ihrer Sozialstation auch ein Demenzcafé betreibt. Was die Finanzlage angeht, so ist Schwalbach auf einem guten Weg. 2014 ist es, wie schon im Jahr davor, gelungen, den Finanzhaushalt ausgeglichen zu gestalten. Die laufenden Ausgaben konnten also mit den laufenden Einnahmen gedeckt werden. Zudem ist es nach 20 Jahren wieder gelungen, 500 000 Euro an Liquiditätskrediten zurückzuzahlen.

Ausgelassene Stimmung und Feierlaune unter freiem Himmel waren im Juli angesagt, als das 60-jährige Bestehen der Volksbühne Hülzweiler gefeiert wurde. Dazu öffnete sich der Vorhang an acht Abenden, um im "Weißen Rössl am Wolfgangsee" zu singen und zu tanzen.

Auch das Verhältnis zur französischen Partnerstadt Vern-sur-Seiche wurde im vergangenen Jahr gepflegt. Im Oktober reiste eine Delegation nach Paris, wo sie mit Vertretern von Vern-sur-Seiche zusammentraf. Ob in der Stadt der Liebe und der Poesie auch über das wohlklingende Nabu-Projekt "Bewusstseinsbildung und Entwicklung einer handlungsorientierten Verantwortung für Feucht- und Nasswiesen mit Beständen des Breitblättrigen Knabenkrauts" gesprochen wurde? Denn besagtes Breitblättriges Knabenkraut hat seit Oktober einen neuen Paten: Schwalbachs Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer.

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