Gigaliner im Test Die Räder stehen hier niemals still

Hülzweiler · Die Spedition Girlinger in Hülzweiler ist seit der Gründung in der 60ern zu einem Unternehmen mit 60 Lkw gewachsen.

 Die Spitze der Spedition Girlinger (von links): Geschäftsführer Martin Eisler, Chefin Ingrid Girlinger, Juniorchef Marcus Girlinger mit Söhnen sowie Firmengründer Gerhard Girlinger.

Die Spitze der Spedition Girlinger (von links): Geschäftsführer Martin Eisler, Chefin Ingrid Girlinger, Juniorchef Marcus Girlinger mit Söhnen sowie Firmengründer Gerhard Girlinger.

Foto: Johannes A. Bodwing

Tausende leerer Getränkedosen stapeln sich im Hauptlager der Spedition Girlinger. Die ist seit rund drei Jahren im Gewerbegebiet Kuhnacker in Hülzweiler ansässig. Aufmerksamkeit erregte die Spedition im April durch den Test eines Giga-Liners. Das ist ein Sattelzug, der mit Anhänger rund 25 Meter Länge aufweist. Das sind zirka 6,50 Meter mehr als ein gewöhnlicher Lastwagen. „Das maximale Gesamtgewicht liegt bei etwa 40 Tonnen“, erklärte Juniorchef Marcus Girlinger, 36, am Rande einer Firmenfeier. Da es bei ihnen aber beispielsweise um Kunststoffteile und leere Dosen gehe, liege das transportierte Gewicht bei etwa vier Tonnen. Der Test erfolgte laut Girlinger, um auf künftige Veränderungen vorbereitet zu sein. Der Giga-Liner könne dann helfen, die Straßen zu entlasten und Arbeitsplätze zu sichern.

Die Anfänge der Spedition Girlinger gehen zurück in die 1960er Jahre. Damals wechselte Firmengründer Gerhard Girlinger vom erlernten Beruf des Zimmermanns sozusagen vom Dach auf den Fahrersitz. Zusammen mit Ehefrau Ingrid baute er das Unternehmen nach und nach auf. „Das waren in der Anfangszeit Transporte für Saarstahl nach Paris“, sagte der 78-Jährige zu den frühen Aufträgen. In den 80er Jahren sei die Auftragslage nicht mehr so gut gewesen. Damals habe er über Kontakte einen Fernverkehr nach Spanien aufbauen können. Vor rund zehn Jahren erfolgte die nächste große Veränderung, stellte Marcus Girlinger dar. Diesmal hin zu Transporten im lokalen und regionalen Rahmen. „Einer unserer ersten großen Kunden war Ford.“ Jeder neue Kunde sei eine kleine Herausforderung. Denn erst im alltäglichen Miteinander stelle sich heraus, ob die Zusammenarbeit auch funktioniere. Bislang laufe das für alle Beteiligten super. 60 Lkw rollen für die Spedition, vom Sprinter für schnelle Einsätze bis zum Sattelschlepper. Rund 70 Fahrer halten zum Teil im Schichtdienst die Transporte am Laufen. Zehn Mitarbeiter sorgen in der Verwaltung für Organisation und Aufträge.

„Ich bin die dritte Generation“, sagte Marcus Girlinger, eine sei übersprungen worden. Mit seinen Söhnen gehe es inzwischen langsam in die vierte Generation. Auch deshalb solle es mit der Spedition weitergehen. „Wir sind in letzter Zeit stark gewachsen, aber das läuft ohne Zwang zum Wachstum.“ „Wir müssen auf Veränderungen reagieren und uns immer wieder neu anpassen“, erläuterte Marcus Girlinger das Prinzip des Familienunternehmens. Deshalb auch der autobahnnahe Standort in Hülzweiler. Dazu komme die Ausbildung eigener Kaufleute und bald auch von Fahrern. Es gehe inzwischen nicht bloß um Transporte, sondern „um alles rund um Logistik“. „Wir liefern nicht nur zeitgenau an, sondern auch die passenden Teile an die richtigen Stellen.“

Die Anfänge der Spedition Girlinger waren in Ludweiler. Dann ging es ins Dorf im Warndt, wo sich heute noch die Werkstatt des Unternehmens befindet. Neben Hallen und Verwaltungsgebäude am neuen Standort existiert noch eine Halle in Saarlouis. Die Lagerflächen belaufen sich auf 12 000 Quadratmeter.

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