Theater Der Wahnsinn hat viele Gesichter

Hülzweiler · Die Volksbühne Hülzweiler bringt die Komödie „Neurosige Zeiten“ auf die Bühne. Am 10. März ist die Premiere.

 Bereits bei den Proben zu „Neurosige Zeiten“ hat das Ensemble der Volksbühne Hülzweiler sichtlich viel Spaß.

Bereits bei den Proben zu „Neurosige Zeiten“ hat das Ensemble der Volksbühne Hülzweiler sichtlich viel Spaß.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

  Wer bei der Talstraße in Hülzweiler an das Haus für Kultur und Sport denkt, der könnte demnächst eines Besseren belehrt werden. Denn wo sonst Konzerte und Veranstaltungen stattfinden, da hat sich doch tatsächlich eine offene Wohngruppe einquartiert. Und zwar nicht irgendein Zusammenschluss von Menschen, sondern vielmehr die Psychiatrie Hülzweiler lebt hier auf engstem Raum zusammen. Da ist die sexsüchtige Agnes, glänzend gespielt von Janina Busch, die sich so gar nicht therapieren lassen will. Aber auch ihre Mitbewohnerin Marianne Berg, toll in Szene gesetzt von Katrin Maringer, rückt von der Vorstellung, die große Liebe in Volksmusikstar Hardy gefunden zu haben, partout nicht ab und kämpft für ihr Liebesglück. Nur wenig Hoffnung auf Besserung macht Dr. Dr. Ingo Schanz, gespielt von Jörg Bertrand, lediglich Therapeut Rolf alias Manuel Wilhelm will mit seinen Bastelangeboten für den ersehnten Erfolg kämpfen. „Neurosige Zeiten“ brechen spätestens dann an, als sich Agnes Mutter Celine ankündigt. Aus den Mitbewohnern mit all ihren Marotten müssen auf die Schnelle „Normalos“ werden, ein Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt ist. Und das den Zuschauern ein großes Vergnügen verspricht. Schon der Probenbesuch zwei Wochen vor der Premiere zeigt, die Akteure auf der Bühne haben sich perfekt in ihre Rollen eingefunden. Die Zwangsstörungen kommen echt daher, die Sexsucht ist fast spürbar, nicht weniger greifbar sind die manischen Phasen einer Künstlerin.

Das junge Ensemble hat sichtlich viel Spaß, in diese abstrusen Charaktere mit all ihren Marotten zu schlüpfen. Es wird geputzt, gestottert, Euphorie verbreitet, was das Zeug hält. „Wir haben in dieser Spielzeit ganz auf ein junges Team gesetzt. Es ist eine tolle Clique, die klasse zusammenspielt“, freut sich Vorsitzender Hans-Georg Bock, der die Gesamtleitung innehat. Er zeigt sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen am Probenwochenende. „Ich hoffe einfach, dass hier aus den Reihen der Akteure auch Mittäter bei der weiteren Verjüngung des Vorstandes herauskommen“, verrät er.

Für Vorstandsarbeit hat die versierte Spielleiterin Gisela Haupts aktuell keinen Nerv. Sie verfolgt in den Proben auf der Bühne jede einzelne Aktion, gibt Hilfestellung, muss aber auch selbst immer wieder lachen. „Ich habe das Stück ausgesucht, weil es unglaublich viel Situationskomik enthält“, erklärt sie. Ihr großer Dank geht an Souffleur Stefan Wilhelm, der kurzfristig für die erkrankte Souffleuse eingesprungen ist. „Jeder hat seine ganz eigene Art zu soufflieren. Doch ich bin überzeugt, bis zur Aufführung sind die Akteure auf der Bühne mit Stefan Wilhelm ein absolut eingespieltes Team“, erklärt Gisela Haupts.

Die Volksbühne Hülzweiler präsentiert: „Neurosige Zeiten“, eine irre Komödie in drei Akten von Winnie Abel. Gespielt wird am Samstag, 10. März, um 20 Uhr und am Sonntag, 11. März, um 17 Uhr im Haus für Kultur und Sport in Hülzweiler. Die Karten kosten sieben Euro im Vorverkauf, acht Euro an der Abendkasse, ermäßigt und Gruppen ab zehn Personen: sechs Euro. Karten gibt es im Internet, im Rathaus Schwalbach, bei Uhren Schmuck Helfen in Hülzweiler und bei Tabakwaren Baltes in Hülzweiler.

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