Der große Traum geht in Erfüllung

Schwalbach. "Mit Kanutouren auf der Ardèche in den 80er Jahren hat alles begonnen. Wir sind beide begeisterte Wassersportler, und irgendwann hatten wir den Traum, über den Atlantik zu segeln", sagen Werner Spurk und Detlef Trenz (Schwalbach) übereinstimmend zu ihrem Vorhaben, an der "Atlantic Rallye for Cruisers" (ARC) teilzunehmen

Schwalbach. "Mit Kanutouren auf der Ardèche in den 80er Jahren hat alles begonnen. Wir sind beide begeisterte Wassersportler, und irgendwann hatten wir den Traum, über den Atlantik zu segeln", sagen Werner Spurk und Detlef Trenz (Schwalbach) übereinstimmend zu ihrem Vorhaben, an der "Atlantic Rallye for Cruisers" (ARC) teilzunehmen. Die ARC ist ein freundschaftlicher Wettbewerb für Fahrtensegler, der jedes Jahr von Gran Canaria nach St. Lucia (Karibik) über den Atlantik ausgetragen wird. Von der Begeisterung zum Wassersport und der Verwirklichung des Traumes lagen für die beiden Freunde, die sich seit gemeinsamen Volksschuljahren in Ensdorf kennen, fast 30 Jahre. "In meiner Jugend war ich aktiver Kanute im Kanu-Club Undine Saarlouis, dann habe ich im Freundeskreis Fahrten zu Wildwasserflüssen in ganz Europa organisiert und Mitte der 80er Jahre meine Leidenschaft für den Segelsport entdeckt", erzählt Werner Spurk. An seinem 60. Geburtstag kam dann die Idee, endlich mal den Atlantik zu überqueren. Freund Detlef war spontan begeistert und sagte zu, das Abenteuer mitzumachen. In den vergangenen Jahren haben beide Wassersportler verschiedene Segelscheine erworben und sind - allerdings immer in sicherer Küstennähe - auf dem Mittelmeer herumgeschippert. "Als Werner mir von der Atlantiküberquerung erzählte, dachte ich sofort, ja das ist es. Ich bin jetzt 60 Jahre alt, und dann sollte ich noch einmal eine besondere Herausforderung meistern", sagt Detlef Trenz zu seiner persönlichen Motivation. Die beiden Hobbysegler haben sich ganz unterschiedlich auf die Rallye vorbereitet. Neben dem gemeinsamen Sammeln von Informationen zu Atlantiküberquerungen vertiefte Werner seine Fähigkeiten als Skipper. Detlefs persönlicher Interessenschwerpunkt ist die Navigation. Bei dieser Rallye sind sie nicht einfach nur Mitfahrer, sondern müssen sich bei der Arbeit auf dem Boot mit einbringen. "Wir haben uns bewusst die ARC ausgesucht, weil wir uns aktiv bei diesem Wettbewerb beteiligen und nicht zwei bis drei Wochen faul auf dem Deck liegen möchten." Aus diesem Grund sind die beiden Segelfreunde schon einige Tage vor dem Rallye-Start nach Gran Canaria geflogen, um dort an einem Einweisungskurs teilzunehmen. Intensiv wird dann noch mal das Verhalten bei Notfällen, wie der Einstieg in Rettungsboote, Umgang mit Signalleuchten oder das richtige Funken geübt. Ihr Boot heißt "Shania", hat eine Länge von 15 Metern, und an Bord sind mit dem Schweizer Skipper und seiner Lebenspartnerin noch weitere sechs Teilnehmer. Insgesamt sind über 220 Schiffe bei dieser Rallye unterwegs. Das schnellste Boot erreichte im vergangenen Jahr nach rund 14 Tagen St. Lucia. Die beiden Schwalbacher rechnen mit 16 bis 20 Tagen für ihren Weg über den Atlantik. Es gibt für kein Boot eine feste Route. Jeder Skipper sucht sich die Richtung selbst aus und navigiert das Boot in Richtung Westen. Nach den bisherigen Planungen wird die Shania von Gran Canaria in Richtung Kapverdische Inseln steuern, dann auf Westkurs gehen und den direkten Kurs auf die Karibik nehmen. Lachend sagten beide: "Wir hoffen, dass wir die 2800 Seemeilen (etwa 5200 Kilometer) lange Strecke ohne Probleme überstehen. Es wird ein einmaliges Abenteuer mit Anforderungen, Spaß und dem Beweis, dass wir mit unseren 61 Jahren noch nicht zum "alten Eisen" gehören!" Interessenten können den Verlauf der Atlantic Rallye for Cruisers im Internet verfolgen.

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