Den Toten beider Weltkriege zu Ehren

Schwalbach. Es soll ein Buch zu Ehren der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges werden, das Bodo Konstroffer, Mitglied des Fördervereins für Denkmalpflege und Heimatkunde Schwalbach, erstellen möchte. Derzeit ist er auf der Suche nach Totenbildern, die jeden Mittwoch von neun bis 18 Uhr im Heimatmuseum "Dickfranzens Haus" in der Hauptstraße 211 abgegeben werden können

Schwalbach. Es soll ein Buch zu Ehren der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges werden, das Bodo Konstroffer, Mitglied des Fördervereins für Denkmalpflege und Heimatkunde Schwalbach, erstellen möchte. Derzeit ist er auf der Suche nach Totenbildern, die jeden Mittwoch von neun bis 18 Uhr im Heimatmuseum "Dickfranzens Haus" in der Hauptstraße 211 abgegeben werden können. Konstroffer ist aber auch gerne bereit, die Bilder abzuholen. Konstroffers Buch soll gefüllt werden mit Bildern und Geschichten von Gefallenen, Vermissten und durch die beiden Weltkriege ums Leben gekommenen Zivilpersonen aus Schwalbach und Griesborn. Der Heimatforscher möchte zudem Kriegsereignisse, Evakuierungsberichte und Einzelschicksale aufzeigen. Dabei ist er natürlich auch auf Zeitzeugen angewiesen wie zum Beispiel Ernst Wenzel. Er erzählte dem Buchautor seine Kriegserlebnisse, wie er sie als 15-Jähriger erfahren hatte.Der Schwalbacher traf im Dezember 1944 drei deutsche Soldaten auf der Straße, die ziemlich strapaziert und abgemagert wirkten. Sie kamen aus Saargemünd, hatten verschlissene Schuhe an, ihre Füße waren völlig wund. Die Soldaten suchten eine sichere Unterkunft und bekamen eine Gelegenheit im "Schützenpitts Haus". Doch eine Granate, abgefeuert von der amerikanischen Artillerie-Stellung auf dem Felsberg, schlug genau in dem Zimmer ein, in dem sich die Soldaten aufhielten. Zwei überlebten blutüberströmt, der dritte Soldat lag tot im Haus. "Ein furchtbarer Anblick für die, die ihn fanden", erzählte Wenzel. In der Meldetasche des Toten befand sich das Soldbuch, und so war der Soldat kein Namenloser mehr: Obergefreiter Josef Messer aus Flörsheim. Seine letzte Ruhestätte fand der Soldat 1945 auf dem Gemeindefriedhof. "Dieses Erlebnis hat Ernst Wenzel bis heute nicht vergessen", erklärte Konstroffer. Seine Geschichte ist eine von vielen, die sich im Buch des Schwalbachers wiederfinden sollen. "Das Buch wird gemacht, um die Toten zu ehren und die Lebenden zu ermahnen. Es gibt bisher in der Gemeinde Schwalbach nichts dergleichen", meinte der Buchautor. Informationen unter Telefon (0 6834) 535 88.

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