Es geht um eine Fläche nördlich der A8 in Hülzweiler Initiative sagt Nein zu Windpark-Überlegungen

Schwalbach · Gegen einen möglichen Windpark Hülzweiler nördlich der A8 regt sich weiter Widerstand. Eine Bürgerinitiative hat sich gegründet.

 Es ist offen, ob ein Windpark Hülzweiler nördlich der A8 realisiert wird – aber bereits die Überlegungen werden kontrovers diskutiert. Das Archivfoto zeigt drei von vier Anlagen des nahen Windparks Schwalbach an der A8 (Blick von der Auf- und Abfahrt Schwalbach/Schwarzenholz).

Es ist offen, ob ein Windpark Hülzweiler nördlich der A8 realisiert wird – aber bereits die Überlegungen werden kontrovers diskutiert. Das Archivfoto zeigt drei von vier Anlagen des nahen Windparks Schwalbach an der A8 (Blick von der Auf- und Abfahrt Schwalbach/Schwarzenholz).

Foto: Ulrike Paulmann

In Schwalbach hat sich die parteiunabhängige Bürgerinitiative (BI) „Pro Lachwald“ gegründet. Ihr Ziel ist es, „den ,Lachwald’-Gemeindeforst Schwalbach nördlich der Autobahn 8, zwischen den Anschlussstellen Schwalbach, Saarwellingen und Schwarzenholz vor einer Zerstörung der Naturlandschaft und zum Schutz von Flora und Fauna zu schützen“, heißt es in einer Pressemitteilung der neu formierten Gruppe.

Hintergrund sind die Überlegungen für einen möglichen Windpark Hülzweiler nördlich der A 8 (ehemals Sportplatz Sanken). „Ausgangslage und Grund für die Bildung dieser Bürgerinitiative ist die Planung zur Erstellung von drei bis vier Wind-Industrieanlagen (Gesamthöhe circa 248 Meter und 160 Meter Durchmesser der Rotoren)“, teilt die BI mit. Dies seien die größten auf Land gebauten Windenergieanlagen in der Bundesrepublik.

Die SZ berichtete mehrfach über die Vorgeschichte: Ende vergangenen Jahres war ein Interessent an die Gemeinde herangetreten, der auf der Windvorrangfläche einen Windpark mit drei bis vier Anlagen errichten wollte. Weitere Anfragen folgten, im Gespräch mit der SZ Ende Februar sprach Schwalbachs Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer von sechs Interessenten. In diesem Zusammenhang betonte er auch, dass noch nichts entschieden sei, es gebe keinen Gemeinderatsbeschluss. Kontrovers diskutiert wurde das Thema derweil bereits in zwei gut besuchten Veranstaltungen in Hülzweiler: bei einer Informationsveranstaltung im Januar und in der Ortsratssitzung im Februar.

 „Zum Schutz der Natur und der Menschen sagen wir Nein zu diesem Vorhaben“, ist die Meinung der BI. „Ja zur Windkraft – aber nicht an jedem Standort!“, steht in der Pressemitteilung. Zum einen müsse der Standort so gewählt werden, dass für den Menschen kein Schaden entstehe, zum anderen müssten die Natur und der Wald als Naherholungsgebiet sowie Flora und Fauna dem Menschen uneingeschränkt erhalten bleiben. „Die Zerstörung des Zentrums eines wichtigen Naherholungsgebietes ist nicht akzeptabel.“

Die BI ist kein Verein, sondern ein „Zusammenschluss engagierter Bürger“, erläutert der Vorsitzende Peter Wetzer. Daher gäbe es auch keinen Mitgliedsbeitrag. Der 71-Jährige wohnt ganz in der Nähe des infrage kommenden Gebietes, blickt auf den Lachwald. Ihm zufolge sind in der neuen Initiative 25 Menschen „fast jeden Alters“ und „aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppierungen Schwalbachs“ vertreten. „Unsere Arbeit ist basisdemokratisch“, sagt er. Zudem werde sie ausschließlich ehrenamtlich geleistet. Das Thema gehe alle Bürger von Schwalbach, Saarwellingen und Schwarzenholz an.

Wetzer sagt im Gespräch mit der SZ auch, wie es weitergeht: Demnach plant die Bürgerinitiative in naher Zukunft unter anderem eine Flugblatt-Aktion. Es gelte, die Bürger zu informieren. Zudem will die BI auf privaten Grundstücken in der Laurentiusstraße weitere Banner aufstellen.

Kontakt zur BI „Pro Lachwald“: Vorsitzender Peter Wetzer, Tel. (01 71) 4 25 44 40, E-Mail: petwet49@web.de.

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