Annehmen und Stärken fördern

Schwalbach. Die Förderschule Am Eisenbahnschacht in Schwalbach-Griesborn feierte am Dienstag ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu hatten sich die 60 Schüler, die Eltern, das Lehrerkollegium mit Rektorin Katja Welsch und Gäste in der festlich geschmückten Turnhalle versammelt

Schwalbach. Die Förderschule Am Eisenbahnschacht in Schwalbach-Griesborn feierte am Dienstag ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu hatten sich die 60 Schüler, die Eltern, das Lehrerkollegium mit Rektorin Katja Welsch und Gäste in der festlich geschmückten Turnhalle versammelt.Nach einem Wortgottesdienst richtete sie sich in ihrer Begrüßung an die Schüler und ihr Kollegium, bedankte sich für die Unterstützung während ihrer Einstiegszeit und endete mit dem Satz: "Ich habe großen Spaß an meiner Arbeit mit den Kindern dieser Schule." Landrätin Monika Bachmann ging auf die Entstehungsgeschichte der Förderschule ein. 1960 wurde sie unter der Bezeichnung Hilfsschule gegründet, später umbenannt in Sonderschule. Heute heißt sie Förderschule Lernen. Seit 1970 hat sie ihren Platz im jetzigen Gebäude. Die Schule hat ein eigenes Flachsmuseum, das sich aus einem Schülerprojekt von 1986 entwickelt hat. Bachmann hob hervor, dass sich inzwischen auch die Ganztagsbetreuung realisieren lasse. Sie lobte die beispielhafte Zusammenarbeit von engagierten Lehrern, Schülern und Eltern. Die Atmosphäre: angenehm, die Schülerinnen und Schüler sind aufmerksam bei der Sache. Im dritten Teil der Veranstaltung stellten die Schüler ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis und überzeugten das Publikum mit kreativen, gekonnten Beiträgen. An den Begriffen hat sich einiges geändert. Die Sonderschule ist zur Förderschule geworden. Sprach man bis vor einiger Zeit noch von Lernbehinderung, hat man sich heute auf den Ausdruck Förderbedarf im Bereich des Lernens geeinigt. Die Leiterin erklärte, dass es ein langwieriger Prozess war, bis ein Kind aus der Regelschule in die Förderschule wechselte. Heute versuchten Lehrer in Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht, das unkomplizierter herbeizuführen, damit der Wechsel für das Kind nicht zur zusätzlich belastenden Erfahrung wird. Welsch legt großen Wert auf das richtige Verständnis von Förderschulen: "Wir sehen uns nicht als Institution, die aussondert, sondern das Kind mit all seinen Schwächen annimmt und seine Stärken fördert."

Auf einen BlickAktuell besteht das Lehrerkollegium aus vier Lehrerinnen, zwei Lehrern und zwei Referendaren. Sie unterrichten fünf Klassen, in denen die Schüler jahrgangsübergreifend zusammengefasst sind. In jeder Klasse sind acht bis 15 Schüler zwischen sechs und 16 Jahren. Sie beenden die Schule mit dem Förderschulabschluss; wenn sie es schaffen, noch ein zehntes Schuljahr anzuhängen, mit dem Hauptschulabschluss. mha

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