Aktion Damit die Erinnerung nicht verblasst

Saarlouis/Schmelz · Schüler im Kreis haben am Holocaustgedenktag Stolpersteine gereinigt. Die kleinen Gedenktafeln erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.

 An zehn Stationen in der Stadt wurden die Schüler des MPG Saarlouis aktiv.

An zehn Stationen in der Stadt wurden die Schüler des MPG Saarlouis aktiv.

Foto: Michael Gries/Christian Bravo Lanyi

Am 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am Montag haben viele Schüler im Kreis der Opfer des Nationalsozialismus gedacht – wir berichteten bereits von dem Tag der Erinnerung in der Evangelischen Kirche in Saarlouis, die zum Gedenkort wurde.

Andernorts kümmerten sich die jungen Leute um die Pflege der Stolpersteine. Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) Saarlouis machten sich so an diesem Tag in vier Gruppen auf den Weg, um die Stolpersteine zu reinigen. Dabei wurden sie unterstützt vom Schulchor „Max Voices“. Die Schüler hatten sich vorher mit dem Schicksal der Opfer des Nationalsozialismus in Saarlouis, für die Stolpersteine verlegt wurden, auseinandergesetzt und Texte vorbereitet, die vor Ort verlesen wurden, heißt es von Seiten der Schule.

Insgesamt wurden zehn Stationen in der Innenstadt aufgesucht, so zum Beispiel in der Silberherzstraße für Fritz Ellmer. Die jungen Leute reinigten die Messingoberfläche mit Polierpaste und Stahlwolle. Anschließend wurde selbstgebastelte Kränze niedergelegt und Kerzen angezündet.

Der Integrationsrat der Stadt Saarlouis hatte kleine Kieselsteine zur Verfügung gestellt, die auch von zufällig vorbeilaufenden Passanten als Mahnung und Erinnerung abgelegt werden konnten. Gemeinsam mit den Teilnehmern sangen die „Max Voices“ an einigen der Stationen das Lied „Shalom chaverim“. Alle Gruppen versammelten sich zum Abschluss im Postgässchen vor der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge in Saarlouis, wo noch einmal gemeinsam der Opfer gedacht wurde.

Auch die Schüler der Gemeinschaftsschule/Erweiterte Realschule Schmelz wurden am Holocaustgedenktag aktiv. Im Beisein und mit Unterstützung der Lehrerin Elisabeth Kirchen-Burkert und Emil Petry vom Historischen Verein Schmelz säuberten die Schüler in Hüttersdorf fünf Stolpersteine und fünf weitere Gedenksteine in Schmelz-Bettingen.

 Schüler gedachten der Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Petry

Schüler gedachten der Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Petry

Foto: Petry
 Die Schüler säuberten Stolpersteine in Schmelz.

Die Schüler säuberten Stolpersteine in Schmelz.

Foto: Emil Petry

Vor Ort verlas jeweils ein Mitglied der AG Stolpersteine dabei die Geschichte der jeweiligen Opfer des Nazi-Regimes, und gemeinsam legten sie Blumen für die Toten nieder. Die Schmelzer Schule, die seinerzeit maßgeblich an der Verlegung der Stolpersteine in Schmelz beteiligt war, gedenkt seit 2012 regelmäßig der Opfer des Nationalsozialismus und wird dabei durch das Adolf-Bender-Zentrum tatkräftig unterstützt. Mit diesem Gedenken zeigen die jeweiligen Schülerinnen und Schüler, dass sie Verantwortung gegen das Vergessen der Gräueltaten des Nationalsozialismus übernehmen und sich ihrer Verantwortung als Nachkriegsgeneration bewusst sind.

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