Zollhaus gibt Schmelzer Mitte letzten Schliff

Schmelz · Neben der Sanierung des alten Zollhauses steht auch der Neubau eines Kultur- und Sozialforums auf der Agenda. Insgesamt 2,9 Millionen werden hierfür in Schmelz investiert.

Das Projekt "Lebendige Mitte Schmelz " geht in seine letzte Phase. Zwei Jahre nach dem Abriss mehrerer Gebäude an der Ecke Markt- und Hüttenstraße nimmt die Sanierung des alten Zollhauses einschließlich dessen Umfeldes markant sichtbare Konturen an. Im Frühjahr 2015 soll alles fertig sein.

Förderung durch die EU

Jessica Bach, Mitarbeiterin der Stabsstelle im Schmelzer Rathaus, informierte über den aktuellen Stand des von der EU finanziell geförderten Projektes. Demnach beträgt das Investitionsvolumen für die denkmalgerechte Sanierung des alten Zollhauses und den Neubau eines Kultur- und Sozialforums insgesamt 2,9 Millionen Euro . Darin enthalten sind auch Gelder unter anderem für den Bau einer neuen Fußgängerbrücke über die Prims und Begegnungsstätte mit einem Mehrgenerationsgarten zwischen Hüttenstraße und dem Fluss.

Bürgermeister Armin Emanuel bezeichnet das Großprojekt als Schlussstein der Schmelzer Ortskern-Sanierung. Der Anteil der EU-Zuschüsse beträgt etwa 1,42 Millionen Euro . Das sind etwas mehr als 49 Prozent der Investitionskosten . "Ohne die EU-Fördergelder wäre dieses Projekt für unsere Gemeinde nicht realisierbar gewesen", betonte der Schmelzer Bürgermeister. Immerhin muss die Gemeinde selbst noch 1,48 Millionen Euro für das Projekt aufbringen.

Im Mittelpunkt der Sanierung steht das 1683 erbaute Zollhaus. Es ist das älteste Arbeiterhaus im Saarland und diente in napoleonischen Zeiten zur Erhebung von Straßenmaut und Brückengeldern. Später nutzten es Arbeiter der Bettinger Schmelze zum Wohnen.

Seminar- und Tagungsräume

 Die Sanierung des alten Zollhauses erfolgt im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes. Foto: Dieter Lorig

Die Sanierung des alten Zollhauses erfolgt im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Nach der Sanierung bleibt ein Teil des alten Zollhauses im Inneren wie ursprünglich erhalten und dokumentiert so die Wohnverhältnisse im 17. Jahrhundert. Die übrigen Räume werden als Seminar- und Tagungsräume unter anderem für Dienste der Gemeinde Schmelz sowie Schiedspersonen, Bewährungshilfe, Schuldnerberatung und des Pflegestützpunktes nutzbar gemacht. Ein separat angebauter, multifunktionaler Raum dient der Vereinsarbeit und kann auch für Veranstaltungen oder Ausstellungen genutzt werden.

Die Bauleitung für das Projekt obliegt dem Berliner Architekturbüro "Caspar.Gutknecht". "Auch die Entwurfs- und Genehmigungspläne stammen von uns", bestätigt Roger Caspar, aus Diefflen stammender Architekt des Berliner Büros. Für die übergeordnete Konzeptplanung ist "Argus Concept" aus Saarbrücken verantwortlich. Das Schmelzer Ingenieurbüro "Biwer Consult" leitet die Ausführungsplanung und überwacht die Gestaltung der Außenflächen. Für das Projekt arbeiten insgesamt mehr als zehn Firmen.

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