Ortsrat Wenig Interesse an Windkraft

Hüttersdorf · Ortsratssitzung in Hüttersdorf nicht stark besucht – SPD wirft CDU „diffuses“ Abstimmungsverhalten vor

 Nur wenige Gäste, darunter auch einige Gemeinderatsmitglieder und Windkraftgegner, informierten sich in einer Ortsratssitzung im Hüttersdorfer Kulturhaus über den Stand des Genehmigungsverfahrens für den Bau von Windrädern. Foto: Dieter Lorig

Nur wenige Gäste, darunter auch einige Gemeinderatsmitglieder und Windkraftgegner, informierten sich in einer Ortsratssitzung im Hüttersdorfer Kulturhaus über den Stand des Genehmigungsverfahrens für den Bau von Windrädern. Foto: Dieter Lorig

Foto: Dieter Lorig

Über den geplanten Bau von zwei Windrädern im Peterswald auf dem Homrich und in der Nähe der Sodixhütte wird weiter gestritten. Die CDU-Fraktion hat in einer Ortsratssitzung beantragt, eine Resolution zur Ablehnung von Windrädern zu beschließen. Zuvor informierte Ortsvorteher Bernd Valentin (SPD) über das Genehmigungsverfahren. Mit den Stimmen der SPD, die im Ortsrat über die Mehrheit verfügt, wurde der CDU-Antrag abgelehnt. Davor erläuterte der Hüttersdorfer CDU-Vorsitzende Nicolas Lorenz Gründe, die für eine solche Resolution sprechen würden. „Der Bau von Windrädern an den geplanten Stellen verursacht eine massive Gefährdung des Lebensraumes und Ökosystems und das in einem örtlichen Naherholungsgebiet“, betonte Lorenz. Zudem sei mit einer „Beeinträchtigung von Mensch und Tier durch Schallemissionen“ zu rechnen.

Der Bau der Windräder mache wirtschaftlich keinen Sinn, wenn die Anlagen in einem Schwachwindgebiet errichtet würden, argumentierte der CDU-Vorsitzende. „Der CDU-Antrag ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten“, kritisierte Ortsvorsteher Bernd Valentin (SPD).

Damit werde suggeriert, der Ortsrat könne einen Beschluss des Gemeinderates rückgängig machen. Im März hatte der Schmelzer Gemeinderat mehrheitlich das Einvernehmen zum Baugenehmigungsantrag gemäß Immissionsschutzgesetz hergestellt. Die CDU-Fraktion hatte dem nicht zugestimmt. Valentin warf der CDU ein „diffuses Abstimmungsverhalten“ zum Thema Windkraftanlagen vor.

Bis 2016 hätten die CDU im Orts- und Gemeinderat alle Beschlüsse mitgetragen und versuche sich seither als „Dagegen-Partei“ zu profilieren. „Der Ortsrat wurde zur aktuellen Standortplanung, die zu gravierenden Beeinträchtigungen für Mensch und Natur in Hüttersdorf führen wird, nicht angehört“, nannte CDU-Sprecher Lorenz auch als Grund für den Resolutionsantrag. „Weder der Ortsrat noch die Gemeinde ist zuständig für die Genehmigung der Windräder, sondern das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz“, stellte Ortsvorsteher Valentin klar. Beide Windkraftanlagen befänden sich im Genehmigungsverfahren, dessen Ausgang noch völlig offen sei.

„Das Einvernehmen des Gemeinderates bezieht sich auf die Verschiebung des ursprünglichen Standortes auf dem Homrich um 217 Meter wegen einer schützenswerten Hecke und die Festlegung der Stelle, an der das Windrad nahe der Sodixhütte gebaut werden soll“, teilte Valentin mit. Durch die Standortverschiebung des geplanten Windrades auf dem Homrich würde sich der Abstand zu Hüttersdorf auf 1227 Meter vergrößern. Allerdings beträgt dann der Abstand zur Wohnbebauung in Körprich nur noch 836 Meter.

Der Hüttersdorfer Ortsvorsteher sieht im Ort mehr Befürworter als Gegner der Windräder. Dafür könnte auch sprechen, dass nur 25 Besucher zur öffentlichen Ortsratssitzung kamen. Neben einigen Gemeinderatsmitgliedern waren dies auch Vertreter der „Initiative Vernünftige Windenergie (IVW)“. „Durch den Bau der beiden Windräder werden Naherholungsmöglichkeiten in Hüttersdorf, Körprich, Piesbach und Düppenweiler massiv beeinträchtigt“, sagte IVW-Vorsitzender Edgar Jungmann nach der Sitzung.

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